Essen und Trinken:Jubiläum im "Strandhouse"

Essen und Trinken: Wirt Frank Kunzlmann feiert 20-jähriges Bestehen mit dem "Strandhouse" in Starnberg.

Wirt Frank Kunzlmann feiert 20-jähriges Bestehen mit dem "Strandhouse" in Starnberg.

(Foto: Arlet Ulfers)

Wirt Frank Kunzlmann feiert 20-jähriges Bestehen und plant eine Erweiterung seines gastronomischen Angebots in Starnberg.

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Starnberg

30 Jahre ist Frank Kunzlmann schon Gastronom in Starnberg, seit 20 Jahren betreibt er das "Strandhouse" im Seebad. Er findet, das ist ein Grund zum Feiern. Denn in Starnberg ist es gar nicht so einfach, ein Lokal jahrelang erfolgreich zu führen. Es kostet viel Energie, Stammgäste zu gewinnen, ist er überzeugt. Und es erzeuge einen "immensen Druck", um die Gäste über Jahre halten zu können. "Einen Selbstläufer gibt es nicht - es ist harte Arbeit", sagt er. Doch seine Arbeit macht er gerne. Er sei immer noch ein "Gastronom mit Leib und Seele", erklärt der 56-Jährige. Dabei ist Kunzlmann nicht vom Fach.

Wenngleich sich der gelernte Fotokaufmann seine Erfahrungen im Restaurantbetrieb autodidaktisch aneignen musste, hat er seine Leidenschaft für die Gastronomie quasi schon mit der Muttermilch aufgesogen. Denn seine Mutter Heidi hat schon erfolgreich eine Wirtschaft in Neuaubing betrieben und in ihrem Biergarten hat er sich sein erstes Geld verdient. Als er mit 25 Jahren die Chance bekam, selbst ein Lokal zu übernehmen - es war das frühere "Café Kufer", das er in "Frankys Café" umbenannt hat - habe ihm seine Mutter tatkräftig geholfen. Diese Unterstützung war auch notwendig, denn später hat er zusätzlich noch ein mexikanisches Lokal in Percha betrieben. Als ein neuer Pächter für das "Strandhouse" im damaligen Wasserpark gesucht wurde, hat Kunzlmann seine Chance genutzt. Fünf Jahre hat er das Lokal erfolgreich geführt, doch dann war Schluss, da das Hallenbad saniert wurde.

Essen und Trinken: Die Lounge im "Strandhouse" am Seebad in Starnberg.

Die Lounge im "Strandhouse" am Seebad in Starnberg.

(Foto: Arlet Ulfers)

Während der Bauphase zog er um in einen Kiosk am hinteren Ende des Freibads. Und zur Wiedereröffnung des Lokals im Jahr 2018 holte er sich den Geschäftspartner Rahimi Wamek mit ins Boot. Weil er immer versucht hatte, nicht nur mit der Traumlage direkt am See zu punkten, sondern auch mit einer guten Qualität und freundlichem Service, blieben ihm die Stammgäste treu. "Es dauert lange, bis man in Starnberg Gäste gewinnt, aber dann bleiben sie", erklärt er.

Die Corona-Zeit war hart für die Gastronomie

Doch dann kam Corona. Das obere Stockwerk, in dem regelmäßig große Feiern, wie Hochzeiten ausgerichtet werden, blieb leer und die notwendigen Einnahmen blieben aus. "Das war nicht nur für uns schwer, sondern auch für das Personal", meint der Gastronom rückblickend. Denn vom Kurzarbeitergeld, das seine 20 langjährigen Mitarbeiter damals bekamen, konnten sie nicht leben. In der hochpreisigen Region seien sie auf das Trinkgeld angewiesen, sagt Kunzlmann. In einer Zeit, in der viele seiner Kollegen Pleite gegangen sind, hat er die Durststrecke überstanden. Allerdings räumt er ein: "So etwas will ich nicht mehr erleben." Nun hat er sieben Tage die Woche offen, auch im Winter. Der Gast müsse das Gefühl haben, dass es passt", sagt er und blickt jetzt er wieder optimistisch nach vorne.

Kunzlmann, der nicht nur in der Kreisstadt geboren und aufgewachsen ist, ist auch ein überzeugter Starnberger. Er habe eine tolle Zeit hier gehabt und wolle auch hier bleiben, sagt der Wirt und hat schon das nächste Ziel im Auge. Unter der früheren Bürgermeisterin Eva John war im damaligen Bürgerpark (heute Bucentaurpark) ein Kiosk geplant mit Kunzlmann als Betreiber. Das Landratsamt hatte das Projekt damals aber wegen fehlender Stellplätze abgelehnt. In der Corona-Zeit ruhte das Vorhaben ganz, aber jetzt steht der Gastronom wieder in Verhandlung mit der Stadt. "Ich will das Projekt realisieren", betont er. Allerdings werde es verkleinert. Eine Umsetzung im kommenden Jahr hält er für durchaus realistisch.

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