Starnberg:Starnberg hilft Liberalen

FDP kommt im neuen Kreistag auf zehn Prozent und feiert.

Von pro

Der neue Kreistag schaut nahezu genauso aus wie der alte. Hinter dieser eigentlich belanglosen Tatsache steckt aber eine faustdicke Überraschung - jedenfalls aus Sicht der FDP. Denn die Liberalen werden im neuen Kreisgremium wieder stark vertreten sein - und zwar mit sechs Sitzen laut vorläufigem Endergebnis. Das ist nur ein Mandat weniger als 2008, also zu den liberalen Hochzeiten. Auf zehn Prozent kommt die FDP, ein Ergebnis, das die FDP-Fraktionsvorsitzende Sigrid Friedl-Lausenmeyer mit "großer Erleichterung und Freude" am Montag registriert hat, wie sie im Gespräch sagte. Die Gründe für das ungewöhnlich gute Abschneiden - eigentlich hatte die FDP-Chefin am Wahlsonntag nur mit einer Fünf vor dem Komma gerechnet - liegen auch auf der Hand: Die Starnberger haben der FDP zu dieser Stimmenzahl verholfen. In der Kreisstadt kamen die Liberalen auf sagenhafte 20,36 Prozent bei der Kreistagswahl. Im Wahlkampf hatten sich sowohl Friedl-Lausenmeyer also auch die frühere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger gegen den Tunnel und für eine Umfahrung ausgesprochen. "Diese eindeutige Positionierung hat uns viele Stimmen gebracht", sind sich die beiden Politikerinnen einig. Es zeige, dass die FDP im Landkreis Starnberg noch ein "erreichbares Potenzial" habe, so Leutheusser-Schnarrenberger am Montag. Die CSU schnitt trotz des Sieges von Landrat Karl Roth bei den Kreistagswahlen verhalten ab. Das ist die nächste Überraschung. Sie kam auf 39,1 Prozent, ein Plus von nur einem Prozent. Statt 23 haben die Christsozialen nun 24 Sitze von insgesamt 60 Mandaten im Kreistag. "Ich freue mich über einen Sitz mehr", meinte Landrat Roth. FDP und CSU haben praktisch die Mandate getauscht. Sonst gibt es keine Veränderungen im Kreistag. Zwar haben die Grünen prozentual zugelegt - von 15,76 auf 17,35 Prozent -, dennoch blieb es bei den zehn Sitzen. Die SPD erreichte 15,14 Prozent (2008: 15,7), konnte aber die neun Sitze halten, genauso wie die Freien Wähler mit 14,55 Prozent (2008: 15,4). Die ÖDP erreichte 3,9 Prozent, das sind wieder zwei Sitze.

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