Starnberg:Schulbusse auf dem Prüfstand

Starnberg: Linien- statt Schulbus: Für die Grundschule Starnberg ist dieser Weg nach Meinung des Stadtrats gangbar.

Linien- statt Schulbus: Für die Grundschule Starnberg ist dieser Weg nach Meinung des Stadtrats gangbar.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Der Stadtrat lehnt Schulbusse für die Grundschule Starnberg ab. Die Begründung: Es fehlt das Geld. Auch die Schulbusse für die Grundschulen in Percha und Söcking stehen auf der Kippe.

Von Linus Freymark

Für die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Starnberg wird es keinen eigenen Schulbus geben. Der Stadtrat hat einen entsprechenden Antrag in seiner Sitzung am Montagabend abgelehnt. In der Vergangenheit hatten sich immer wieder Eltern bei der Stadt über unpünktliche Busse und unpünktliche Fahrer beschwert. Auch spielten Überlegungen der Gleichberechtigung eine Rolle: Für die Grundschulen in Percha und Söcking wurden im September 2021 wieder Schulbusse eingeführt - folglich, so die Argumentation, müsse auch die Grundschule Starnberg von dieser städtischen Leistung profitieren.

Den Stadtrat überzeugte dies jedoch nicht. Denn die Schulbusse für die Grundschule Starnberg - geplant war deren Einführung im September 2023 - kosten allein für den Rest des Jahres fast 100 000 Euro. Für das Jahr 2024 rechnete die Stadtverwaltung mit Kosten von rund 270 000 Euro. Ausgaben, die den sowieso schon auf Kante genähten Haushalt weiter strapazieren würden. Und die nach mehrheitlicher Meinung des Gremiums auch gut verzichtbar sind: Denn während in den Außenbezirken Söcking und Percha die Anbindung nicht optimal ist, sind im Stadtgebiet zahlreiche Linienbusse unterwegs. Deshalb brauche es dort keine zusätzlichen Schulbusse, so das Gros der Stadträte. "Es fehlt das Geld und es fehlen die Busfahrer", fasste Tim Weidner (SPD) die Lage zusammen. Auf der einen Seite Leistungen für die Allgemeinheit zu kürzen und andererseits für eine relativ geringe Anzahl an Schülern zusätzliche Busse einzuführen, sei der falsche Ansatz.

Noch deutlicher kritisierte Franz Sengl (Grüne) die Forderung nach zusätzlichen Bussen. Die Schülerbeförderung verursache immense Kosten, sagte er. Angesichts des klammen Haushalts müsse man deshalb das Anspruchsdenken in diesem Bereich zurückfahren. Um seine Haltung zu unterstreichen, stellte Sengl auch prompt den Antrag, auch die bereits bestehenden Schulbusse auf den Prüfstand zu stellen und zu eruieren, ob nicht auch diese Fahrten von Linienbussen übernommen werden könnten. Sengls Antrag wurde angenommen, der Stadtrat debattiert darüber, sobald eine Beschlussvorlage vorliegt.

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