Sommer:Trinken, cremen, kühlen

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Der Sommer wird heiß. Wie schützt man sich richtig bei Temperaturen über 30 Grad Celsius? (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Wie schützt man sich richtig vor Sonne und Hitze? Was Experten aus dem Fünfseenland empfehlen und warum an heißen Tagen womöglich Medikamente anders dosiert werden müssen.

Von Jonas Hey, Starnberg

Es ist jedes Jahr das Gleiche: Man genießt das Wetter, verbringt einen sonnigen Tag am See – doch am nächsten Tag fühlt man sich schlapp und hat im schlimmsten Fall gar einen Hitzschlag. Was lässt sich dagegen tun?

Wie Walter Kohlenz von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Starnberg-Pöcking sagt, gebe es heuer im Vergleich zu den Vorjahren glücklicherweise nicht mehr hitzebedingte Unfälle. Allerdings werde das Thema durch den Klimawandel und die Erderwärmung immer relevanter. Sein wichtigster Ratschlag für heiße Tage: ausreichend trinken.

Durch das Schwitzen verliert der Körper Wasser und Mineralstoffe. Bei Senioren ist das Durstgefühl teilweise nicht mehr vorhanden, weshalb diese Altersgruppe besonders darauf achten muss, genug zu trinken. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt als Richtwert 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag. Außerdem sollte man kalte Getränke und Speisen vermeiden, da sie den Verdauungstrakt und Kreislauf belasten. Von einer eigenverantwortlichen Kugel Eis muss man sich dennoch nicht abhalten lassen.

Ein weiteres Thema sind Medikamente: Diese sollte man vor Hitze und direkter Sonneneinstrahlung schützen. Ein kühler verschließbarer Schrank reicht dafür bereits aus. „Die optimale Lagertemperatur für die meisten Medikamente liegt bei 15 bis 25 Grad“, sagt Helen Brugger, Pressesprecherin der Apotheker im Landkreis Starnberg.

Auch ist es ratsam, mit dem Hausarzt die Dosierung seiner Medikation zu besprechen. Denn blutdrucksenkende Medikamente beeinflussen den Flüssigkeitshaushalt. Zudem gibt es Medikamente, die die Haut lichtempfindlicher werden lassen. Hier muss man besonders auf Sonnenschutz achten.

Grundsätzlich sollte man sich so wenig wie möglich der Sommerhitze aussetzen. Besonders die Mittagsstunden verbringt man am besten in Innenräumen. Wer hinaus will oder muss, sollte eine Kopfbedeckung und lange dünne Kleidung tragen sowie Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor benutzen. Nach einigen Stunden oder einer Abkühlung im See empfiehlt es sich, den Sonnenschutz zu erneuern. So senkt man das Hautkrebsrisiko und bekommt keinen Sonnenbrand.

Die Sonne brennt gnadenlos - auch im Autoverkehr (Symbolbild). (Foto: Britta Pedersen/dpa)
An heißen Tagen ist es wichtig, ausreichend viel zu trinken. (Foto: Clara Margais/dpa)

Zudem empfiehlt die Verbraucherzentrale Bayern, auch Innenräume kühl zu halten. Das geht eigentlich nur durch Lüften in der Nacht oder den frühen Morgenstunden. Besonders effizient ist Lüften mit Durchzug. Außerdem sollte man Jalousien, Klapp- und Rollläden tagsüber geschlossen halten, um die Kühle drinnen und die Hitze draußen zu halten. Auch kann man – in Absprache mit dem Vermieter – reflektierende Sonnenschutzfolien auf die Fenster kleben.

Von den Gemeinden gibt es bisher keine Hitzeschutzpläne. Lediglich der Landkreis hat einen Katastrophenplan entwickelt, bei dem es jedoch vorrangig um die Koordination von Einsätzen geht. Um sich an heißen Tagen zu erfrischen, hat die Gemeinde Gauting Trinkwasserspender im Rathaus und an der Mensa am Otto-von-Taube-Gymnasium aufgestellt. Die Stadt Starnberg hat einen Spender am Eingang zur Maisinger Schlucht am Wasserwerk errichtet und plant zwei weitere: Einen auf dem Kirchplatz in Starnberg und einen im Bucentaur-Park am See.

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