Süddeutsche Zeitung

Starnberg:Sherlock Holmes auf vier Pfoten

Die DLRG-Rettungshundestaffel spürt vermisste Seniorin auf.

Von Florine Pfleger, Starnberg

Eine Frau aus dem Altersheim geht mit ihrem Rollator in Greifenberg spazieren. Zurück kommt sie nicht mehr in der Nacht vom 17. auf den 18 Mai. Die Polizei leitet sofort die Suche ein, auch ein Polizeihubschrauber ist im Einsatz. Doch die Vermisste bleibt verschwunden. Daraufhin fordert die Polizei Hundestaffeln verschiedener Organisationen an: Insgesamt 21 Hunde suchen nach der 87-Jährigen, darunter auch Mantrailer Benni Bones aus der DLRG-Rettungshundestaffel Starnberg.

Mantrailer oder Personen-Spür-Hunde sind darauf trainiert, nach dem Individualgeruch der Person zu suchen. Üblicherweise schnüffeln sie am Schuh oder der Unterhose des Vermissten und nehmen dann die Fährte auf. Neben Flächensuchern, die schnell große Gebiete absuchen, sind sie die Sherlock Holmes unter den Rettungshunden. Auch Benni Bones schnüffelte in dieser Nacht, und seine Nase führte direkt an eine verwucherte Stelle, an der die Frau lag. Es soll eine unauffällige Position zwischen Sportplatz und Bahngleisen gewesen sein, die sie für Fußgänger quasi unsichtbar machte. Die alte Dame war gestürzt. Zu diesem Zeitpunkt dauerte der Einsatz schon vier Stunden.

Als DLRG-Hundeführerin Annette Jansson, Suchgruppenhelferin Kathrin Jochum und Rettungsassistentin Nicole Morlin die Frau auffanden, soll sie verwirrt und unterkühlt gewesen sein. Das Starnberger DLRG-Team übernahm die Erstversorgung, danach kam die Frau ins Landsberger Krankenhaus. Der vierbeinige Held des Einsatzes konnte sich über eine extra Portion Leckerlis und Streicheleinheiten freuen.

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Quelle:
SZ vom 19.05.2018
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