Treppen auf dem Weg in die Arztpraxis, nicht barrierefrei zugängliche Supermärkte oder ein Bahnsteig, auf dem man mit dem Rollstuhl nicht ohne Hilfe in die S-Bahn reinkommt: Die Arbeitsgemeinschaft für Behindertenfragen hat anlässlich des "Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung" am Donnerstag in Starnberg einen Protestmarsch organisiert. Dieser führte vom Kirchplatz zum Seebahnhof und wieder zurück.
Gekommen waren nicht nur Rollstuhlfahrer und Menschen mit Sehbehinderung, sondern auch Mütter mit ihren Kinderwagen. Viele hatten Schilder und Plakate dabei, darauf stand "Tempo machen für Inklusion" oder "Jetzt sind wir am Zug -barrierefreier Bahnhof".
Ziel der Aktion war es, auf Mängel bei der Inklusion aufmerksam zu machen - und davon gibt es nach Ansicht der Organisatoren noch viel zu viele. Vor allem der S-Bahnhof in Feldafing und der in Starnberg am See bekommen in diesem Zusammenhang ein katastrophales Zeugnis. Gemeinsam mit dem Feldafinger Gemeinderat Anton Maier habe sie schon vor einem Jahr auf die gravierenden Defizite hingewiesen, sagt die Stockdorfer Landtagsabgeordnete Anne Franke (Grüne). Selbstbestimmt in ein öffentliches Verkehrsmittel einsteigen zu können, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, sagt sie. "Leider hat sich seither nichts getan."