Starnberg:Schulamt holt Lehrer früher zurück

Weil Lehrkräfte nun auch zum Halbjahr in Altersteilzeit gehen können, sind in manchen Klassen Nachbesetzungen nötig.

Blanche Mamer

StarnbergEine neue Regelung im Dienstrecht für bayerische Beamte macht es möglich, dass Lehrkräfte nun auch zum Schulhalbjahr in die Freistellungsphase der Altersteilzeit gehen können. Zwar ist die Finanzierung gesichert, doch für die Besetzung der frei werdenden Stellen müssen allein die Schulämter sorgen. Mitten im Schuljahr neue Lehrer zu rekrutieren, ist indes nicht so einfach. Vor allem auch, weil die Arbeitsverträge nur für ein halbes Jahr gelten.

Das Staatliche Schulamt Starnberg steht in Zusammenhang mit der Neuregelung verhältnismäßig gut da: Drei Grund- und Mittelschullehrer aus dem Landkreis gehen zum Halbjahr in den Vorruhestand, sagte Schulamtsleiterin Elisabeth Hirschnagl-Pöllmann auf SZ-Anfrage. "Wir können die frei werdenden Stellen mit eigenem Personal besetzen. Es war uns möglich, zwei Lehrkräfte früher aus der Beurlaubung zurückzuholen", sagte die Schulrätin. Für die dritte Stelle gehe es nicht um eine Klassenleitung und somit auch um weniger Stunden. Auch hier gebe es Anwärter. "Da sind wir noch in Verhandlungen", sagte Hirschnagl-Pöllmann.

Das Problem bei der neuen Regelung ist, dass die Junglehrer, die zu Schuljahresbeginn keinen Arbeitsvertrag bekommen haben, sich umorientieren mussten. Die meisten haben mittlerweile andere Jobs bei Privatschulen, Instituten oder Firmen gefunden und stehen somit nicht zur Verfügung. "Dass es auch ein Online-Bewerbungsverfahren gibt, ist noch zu wenig bekannt", stellte die Starnberger Schulrätin fest. Jedenfalls muss der Unterricht gewährleistet sein. Und nur im äußersten Notfall dürfen Lehrer aus der "mobilen Reserve" für die scheidenden Lehrkräfte einspringen.

Und so haben manche Schulämter Schwierigkeiten, "echte Personen" als Ersatz für ein halbes Jahr zu finden. Denn eine Weiterbeschäftigung im Herbst ist nicht vorgesehen, ebenso wenig wie eine Verbesserung der Chancen, einen längeren Arbeitsvertrag zu erhalten. Schließlich wird in jedem Sommer aufgrund des Bedarfs und der Examensnote berechnet, wie viele Stellen neu ausgeschrieben werden.

Jedenfalls soll die Informationspolitik für Junglehrer verbessert werden. In den kommenden Monaten sollen die Lehramtsstudenten in den Seminaren von der neuen Möglichkeit erfahren und sich darauf einstellen, dass sie zum Halbjahr eine weitere Chance bekommen können. "Wir haben gewusst, was auf uns zukommt und haben die Lehrer kontaktiert, deren Beurlaubung zum kommenden Schuljahr ausgelaufen wäre", sagt die Starnberger Schulrätin.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: