Unfall:Laster bleibt in Tutzinger Unterführung hängen

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Der Fahrer muss verletzt ins Krankenhaus.Die Bahnstrecke zwischen Starnberg und Tutzing bleibt über Stunden gesperrt.

Von Christian Deussing, Tutzing

Ein Unfall hat am Dienstagmorgen zu einer zweieinhalbstündigen Sperrung der Bahnstrecke zwischen Starnberg und Tutzing geführt. Ein Abrollkipper des gemeindlichen Wasserwerks blieb gegen neun Uhr in der 3,30 Meter hohen Unterführung der Heinrich-Vogl-Straße nördlich des Tutzinger Bahnhofs hängen. Der 49 Jahre alte Fahrer aus Tutzing wurde nach Polizeiangaben bei der Kollision mit der Bahnbrücke schwer verletzt und musste im Rettungshubschrauber in eine Unfallklinik geflogen werden. Die genauen Verletzungen sind bislang nicht bekannt, der Mann soll aber bei Bewusstsein und ansprechbar gewesen sein. Den Gesamtschaden schätzt die Polizei auf 2o 000 Euro an dem Laster und 1000 Euro an der Bahnbrücke. Ein Abschleppdienst musste den Lkw-Kipper aus der Unterführung herausziehen. Nach Polizeiauskunft wollte der Mann vom Bahnhof kommend durch die Unterführung fahren, was normalerweise kein Problem gewesen wäre. Allerdings sei der Ladearm nicht ganz eingefahren gewesen und habe so weit nach oben gestanden, dass er an der Brücke hängen blieb, wie die Polizei berichtet. Daraufhin war das Führerhaus nach oben gegen die Unterseite des Bauwerks gehebelt und eingedrückt worden. Der Unfallfahrer hatte auf einer Routinefahrt nach ersten Erkenntnissen offenbar vergessen, den hinteren Haken seines Container-Lasters einzuziehen. Diese Vorrichtung sei mit dem Fahrgestell verbunden, erläutert Tutzings stellvertretender Feuerwehrkommandant Michael Lanio. Er hatte mit 15 Einsatzkräften die Unfallstelle abgesichert. Die Sperrung der Straße wurde gegen zwölf Uhr aufgehoben, der Verkehr musste bis dahin umgeleitet werden. Der Unfall in Tutzing hatte teilweis erhebliche Auswirkungen bis zum späten Dienstagmittag auf den Zugverkehr.

Die S-Bahnen wendeten am Starnberger Seebahnhof, betroffen seien auch Regionalzüge von München nach Kochel und Garmisch gewesen, teilte ein Bahnsprecher mit. Die Regionalzüge aus der Gegenrichtung endeten vorzeitig in Tutzing. Zwischen Starnberg und Tutzing wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

Ein Sachverständiger des Konzerns und ein Begutachter vom Technischen Hilfswerk (THW) untersuchten die Statik der beschädigten Brücke. Gegen Mittag meldete die Bahn, dass die Brücke wieder befahrbar sei. Die Delle an einem äußeren Längsträger an der Decke hinter dem rot-weißen Warnstreifen habe keine negativen Auswirkungen auf die Sicherheit der Brücke, sagte der Bahnsprecher. Es handele sich um einen kleineren Schaden, der nicht sofort repariert werden müsse. Verspätungen und einzelne Ausfälle von Zügen als Folge des Unfalls seien aber nicht vermeidbar gewesen, so der Sprecher. Sehr betroffen reagierte die Tutzinger Bürgermeisterin Marlene Greinwald auf die Nachricht, dass ein erfahrener Mitarbeiter des Wasserwerks der Gemeinde Tutzing verunglückt und erheblich verletzt worden sei. Man mache sich um ihn große Sorgen und befürchte, dass er nun längere Zeit ausfalle. Das Wichtigste sei nun aber die Genesung des Mannes, betonte Greinwald.

© SZ vom 21.07.2021 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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