Süddeutsche Zeitung

Betreutes Wohnen:Mehr Platz für Senioren

Die Rummelsberger Diakonie will ihre Anlage in Söcking zugunsten zukunftssicherer Pflege- und Versorgungsformen erheblich ausbauen. Unklar ist, wie sich die neuen Gebäude auf dem Gelände des einstigen Kriegsblinden-Sanatoriums am besten einfügen.

Von Peter Haacke, Starnberg

Die Rummelsberger Diakonie, Träger der beiden Starnberger Pflege- und Senioreneinrichtungen an der Riedeselstraße und am Hofbuchet, richtet den Blick in die Zukunft: Geplant ist eine Weiterentwicklung der "pflegerischen Angebote für jede Lebenssituation" durch zukunftssichere Pflege- und Versorgungsformen. Im Klartext: Das Rummelsberger Stift in Söcking mit derzeit 80 stationären Plätzen und 25 Wohnungen für Mitarbeiter plant eine Erweiterung. Hierzu soll ein Großteil des bestehenden Komplexes auf dem weitläufigen Gelände in Friedhofsnähe abgebrochen und durch einen viergeschossigen Neubau mit Tiefgarage ersetzt werden. Der Starnberger Bauausschus befürwortet das Vorhaben im Grundsatz, doch noch besteht Unklarheit darüber, wie das Ganze einmal aussehen könnte.

Für Starnberg war es ein Glücksfall, als die Rummelsberger Diakonie im Jahr 2001 die Trägerschaft für das einstige Kriegsblinden-Sanatorium in Söcking übernahm. Die 1924 gegründete Bayerische Kriegsblindenstiftung hatte den Schormerhof in Söcking in den Dreißigerjahren erworben und das Areal dann zum Kriegsblindenerholungsheim ausgebaut. Doch das Haus konnte zuletzt nicht mehr wirtschaftlich geführt werden. Schon seit 1995 war die Einrichtung Zug um Zug umgestellt worden - allein schon deshalb, weil die Zahl der Kriegsblinden rückläufig war. Stattdessen wurde die Institution zum Seniorenstift ausgebaut - und der Bedarf blieb groß: 2014 erteilte der Stadtrat die Genehmigung von drei dreigeschossigen Gebäuden mit insgesamt 75 seniorengerechten Wohnungen. Doch auch das scheint nicht mehr ausreichend zu sein. Zur Ergänzung des bestehenden Angebots sind nun weitere 80 ambulant betreute Pflegewohnungen, 24 Tagespflegeplätze und eine Pflegeberatungsstelle vorgesehen.

Im Bauausschuss bestand am Donnerstag Einigkeit über die Notwendigkeit einer Erweiterung, zur Debatte stehen jedoch Größe und Gestaltung der geplanten Neubauten. Bislang liegt der städtischen Bauverwaltung ein erstes Konzept vor, die Vorstudie - darunter auch ein vierstöckiges Gebäude - ist nur ein Entwurf, der noch überarbeitet werden muss. Im Gremium fragt man sich darum, wie sich die Neubauten in diesen topografisch sensiblen Bereich am besten einfügen könnten. Der Bauausschuss empfahl der Diakonie zur Erweiterung des Rummelsberger Stifts Söcking daher eine Mehrfachbeauftragung, "um den optimalen Architektenentwurf zu finden", wie es in der Beschlussvorlage heißt. Über eines sind sich Bauausschuss und Stadtverwaltung jedoch schon jetzt einig: Der Bebauungsplan muss in jedem Fall erneut geändert werden.

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