Starnberg/Rio:Verhaltene Begeisterung

Die Olympischen Spiele sind vorbei. Doch das breite Interesse wollte nicht aufkommen

Von Matthias Pfeiffer, Starnberg

So, nun sind sie schon vorbei, die Olympischen Spiele. Manch einer wird kaum gemerkt haben, dass sie überhaupt da waren. Auch wenn die Medien natürlich voll waren mit den neuesten Meldungen aus Rio, so eine richtige Olympia-Euphorie ist nicht über das Land hereingebrochen. Selbstverständlich kann man nicht von einer allgemeinen Unlust sprechen, aber vergleicht man die Stimmung im Lande mit der bei der Fußball EM, war nun alles doch erheblich ruhiger. Keine schwarz-rot-goldenen Korsos, kein gemeinsames Zittern beim Public Viewing, keine energischen Diskussionsrunden im Büro. Die Gründe dafür können zahlreich sein. Ganz klar, kann man sich nicht jeden Wettkampf zu Gemüte führen. In den arbeitsfreien Stunden stehen dann vielleicht nur die Disziplinen auf dem Programm, die einen noch nie interessiert haben. Nur wegen den Olympischen Spielen wird man sich auf einmal nicht für Boxen oder Fechten interessieren, wenn der Blick nur aufs Schwimmen fokussiert ist. Oft läuft dann noch alles mitten in der Nacht. Da ist es verständlich, dass eher auf die Zusammenfassungen zurückgegriffen wird. Es kann natürlich auch daran liegen, dass die Spiele bereits im Vorfeld von Dopingskandalen überschattet wurden. Die Frage, wer der Beste ist, bekommt da einen ganz neuen Reiz. Nämlich den, wer es ohne Medikamentenhilfe aufs Treppchen geschafft hat. Aber im Ernst: Die Gefahr auf den Arm genommen zu werden, vergällt schon das Vergnügen am Mitfiebern. Aber natürlich lässt sich davon nicht jeder den Spaß nehmen. Eine Umfrage unter den Starnbergern zeigt, dass sich einige durchaus für die Spiele begeistert haben. Auch wenn nicht alles mitverfolgt werden konnte und die mögliche Betrugsgefahr im Hinterkopf mitschwang.

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