Starnberg:Rettungsaktion für leukämiekranken Vater

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Nur eine Knochenmarkspende kann Peter Bulla noch retten. Das Landratsamt organisiert am 15. Januar eine Typisierung.

Christine Setzwein

Im September war Peter Bulla noch auf dem Großglockner, durchtrainiert und fit. Ende Oktober fühlte er sich plötzlich schlapp, nicht einmal das gewohnte Joggen half. Der Arzt sprach von einem grippalen Infekt. Doch ein Infekt verschwindet nach ein paar Tagen. Der 32-jährige Diplom-Ingenieur aber fühlte sich immer schlechter.

Peter Bulla ist an lebensgefährlicher akuter Leukämie erkrankt. Er hofft nun auf den "genetischen Zwilling". (Foto: privat)

Warum, das erfuhr der Starnberger nach einer Blutuntersuchung. Peter Bulla ist an lebensbedrohlicher akuter Leukämie erkrankt. Seit 9. November liegt er im Klinikum Großhadern, muss sich einer Chemo- und Strahlentherapie unterziehen. Retten kann den Vater einer fünfmonatigen Tochter aber nur noch eine Knochenmarktransplantation.

Die Söckingerin Regina Wagner hofft deshalb, dass sich am 15. Januar, "ganz viele junge Leute" typisieren lassen. Nicht nur für Peter Bulla, sondern auch für die Bad Dürkheimer Landrätin Sabine Röhl. Das Landratsamt Starnberg veranstaltet zusammen mit der Gautinger Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) unter der Schirmherrschaft von Landrat Karl Roth an diesem Tag eine große Typisierungsaktion für Röhl - und jetzt auch für Bulla, der in einem Starnberger Architekturbüro arbeitet und daneben an der Akademie für Bildende Künste in München studiert.

10.000 Flyer liegen bei Regina Wagner, die in den kommenden Tagen verteilt werden. Bei Unternehmern, Banken und Geschäftsleuten wollen Wagner und ihr Helferteam um Geldspenden bitten. Die Flyer werden am West- und Ostufer des Starnberger Sees verteilt, im gesamten Würmtal und in Weilheim.

Leukämie ist heilbar - wenn der richtige Stammzellenspender gefunden wird. Als Spender kommen gesunde Menschen zwischen 18 und 50 Jahren in Frage. Bei der ersten Typisierung werden lediglich 2,5 Milliliter Blut abgenommen. Am Samstag, 15. Januar, stehen dafür von 11 bis 16 Uhr im großen Sitzungssaal zwölf Ärzte bereit.

Mitarbeiter der Stiftung Aktion Knochenmarkspende nehmen die persönlichen Daten der Spender auf - mit der Krankenversicherungskarte geht's schneller. Die Daten bleiben geschützt in der Datenbank der AKB, verspricht die Stiftung. Die Entnahmeröhrchen für das Blut werden nur mit einem Barcode beklebt und sind so anonym.

Anschließend werden die Blutproben im Labor typisiert. Ob es im Fünfseenland für Peter Bulla und Sabine Röhl einen "genetischen Zwilling" gibt, "wissen wir nach vier bis sechs Wochen, je nachdem, wie viele Spender kommen", sagt Manuela Ortmann von der AKB in Gauting. Die Ersttypisierung im Labor kostet die Stiftung rund 40 Euro.

Wer als Stammzellenspender aus Alters- oder gesundheitlichen Gründen nicht in Frage kommt, aber trotzdem helfen will: Die AKB freut sich auch über finanzielle Unterstützung. Ein Spendenkonto ist eingerichtet unter "Stiftung Aktion Knochenmarkspende", Kreissparkasse, Konto 22 394 555.

© SZ vom 04.01.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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