Starnberg:Retter gehen kostenlos baden

Stadt erlässt ehrenamtlichen Helfern Eintritt in den Wasserpark

Es war ein hartes Ringen, doch nach Ansicht von Antragsteller Stefan Frey (CSU) ist die Entscheidung nun fix: Für Angehörige der Starnberger Feuerwehren sowie Hilfs- und Rettungsorganisationen soll es künftig freien Eintritt in den Wasserpark mit Schwimmbad und Sauna geben; Inhaber der Ehrenamtskarte zahlen die Hälfte. Und auch Familien mit geringem Einkommen sollen Ermäßigungen über die "Kulturtafel" erhalten. Einhellig billigte der Stadtrat am Donnerstag einen Entwurf der Verwaltung.

Vom Beschluss profitieren könnten insgesamt rund 520 Ehrenamtliche: aktive Mitglieder der Starnberger Feuerwehren mit etwa 300 Personen, der Wasserwacht (97 Mitglieder), der BRK-Rettungsdienste (58), des Technischen Hilfswerks (15) sowie der DLRG Possenhofen (zirka 50). Je nach Nutzungsintensität erwartet die Stadtverwaltung bei Eintrittspreisen zwischen 3,50 und 24,50 Euro jährliche Mindereinnahmen in Höhe von einigen Tausend bis zu mehreren Zehntausend Euro.

Dabei ist fraglich, ob der Beschluss, der eine Anerkennung für ehrenamtliche Tätigkeit sein soll, zu halten ist. Unklar ist unter anderem, wie man etwa mit Feuerwehrlern aus Gilching, Gauting, Pöcking oder Berg verfahren will, die im Zweifelsfall auch nach Starnberg ausrücken, wenn es brennt. Die Kommunale Rechtsaufsicht kassierte schon vor Jahren einen ähnlich lautenden Vorstoß: Sie erkannte in einer Vergünstigung für ehrenamtliche Helfer einen Verstoß gegen die Verpflichtung zur Erhebung von Einnahmen und den Gleichheitsgrundsatz.

© SZ vom 27.07.2019 / phaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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