Starnberg:Raten für die Umwelt

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Indra Deshmukh sieht sich erst am Anfang ihres großen Projekts: Das "Nature Knowledge Quiz" geht im Frühjahr 2021 online. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die 14-jährige Indra Deshmukh gewinnt mit einem Naturquiz den "Young Innovators Award" - und 8500 Euro Fördergeld

Was haben männliche Bienen nicht? Stachel? Flügel? Streifen oder einen Magen? Das weiß Indra Deshmukh, Schülerin der Starnberger Munich International School (MIS): Es ist der Stachel.

Mit ihrem "Nature Knowledge Quiz" gewann die 14-Jährige den International Innovator Award 2020. Der heuer erstmalig ins Leben gerufene Wettbewerb soll Ideen junger Menschen fördern - alle Teilnehmenden sind 14 bis 16 Jahre alt. Er wird vom IB (International Baccalaureate)-Programm, einem mit dem Abitur vergleichbaren Schulabschluss, und der Ashoka Stiftung vergeben. Indra konnte sich gegen Schülerinnen und Schüler von 21 Schulen aus 13 Ländern durchsetzen und das Preisgeld von umgerechnet 8500 Euro für die Förderung ihrer Initiative "Nurture Natures Future" - was soviel bedeutet wie "Nähre die Zukunft der Natur" - gewinnen.

"Nurture Natures Future" ist eine Online-Plattform für den Austausch über Umweltschutz, besonders zur Aufklärung junger Menschen. Überzeugen konnte Indra die Jury mit der Idee eines Wissensquiz' über die Natur. Dafür entwarf die Schülerin ein mehrstufiges Konzept: In den ersten beiden Phasen des Projektes findet ein Online-Quiz für Schüler statt, in der finalen Phase treten die Gewinner der ersten Runden bei einem Event auf dem MIS-Campus gegeneinander an.

Indra hat auf den Preis schon ein halbes Jahr hingearbeitet. In dem Bewerbungsprozess musste sie zuerst einen groben Plan ihres Vorhabens vorstellen und im Anschluss eine Video-Botschaft mit einem detaillierten Budget- und Organisationsplan einschicken. "In der ersten Runde waren es 100 Bewerber, in der zweiten dann nur noch 30", sagt Indra. "Es waren super interessante Ideen dabei, von überall auf der Welt."

Die gebürtige US-Amerikanerin wuchs in den Vereinigten Staaten, Indien und Deutschland auf - immer an Orten nahe der Natur, der sie sich von Anfang an verbunden fühlte. "Wir sind immer viel draußen unterwegs gewesen, im Wald oder in den Bergen, wandern zum Beispiel." Das habe ihr bei den vielen Umzügen geholfen. Daher war es ihr wichtig, diese Verbundenheit in ihrem Projekt umzusetzen und der Natur etwas zurückzugeben.

Das Umweltwissen will Indra den jungen Menschen vor allem auf einer individuellen Ebene nahebringen: zum Beispiel mit Tipps und Infos, wie man schon mit kleinen Aktionen etwas für Klimaschutz oder Naturerhalt tun kann. "Wie man ein Vogelhäuschen baut zum Beispiel, oder einen eigenen Gemüsegarten pflanzt", sagt die Ideengeberin.

Die MIS, an der Indra das Middle Year Programme (die Mittelstufe) besucht, strebt eine Vorreiterrolle an, was Umweltschutz betrifft. Zum dritten Mal bekam sie 2019 die Drei-Sterne-Auszeichnung zur "Umweltschule Europa", spart nach Umbauten an den Gebäuden viel Energie und ersetzte Plastikflaschen der Schüler mit Edelstahlflaschen.

© SZ vom 30.09.2020 / LEKR - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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