Starnberg:Proteste gegen Müllumladestation

Pläne für die Awista-Zentrale bei Hochstadt stoßen auf Widerstand

Von Michael Berzl

GautingKaum wird bekannt, dass der Abfallwirtschaftsverband Starnberg (Awista) zwischen Oberbrunn und Hochstadt eine Müllumladestation bauen will, regt sich Protest, der im Lauf des Jahres immer lauter wird. Das etwa vier Hektar große Grundstück, auf dem die Verbandszentrale geplant ist, liegt auf Gautinger Flur, aber direkt an der Grenze zu Weßling. Der Awista hat die bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche schon gekauft, doch die Debatte über den Standort entbrennt.

Vor allem die Hochstadter wehren sich gegen den Standort unweit ihres Ortes. Schon jetzt leiden sie unter Kieslastern, nun müssen sie auch noch zusätzliche Belastungen durch Müllfahrzeuge befürchten. Es gibt Protestaktionen, Flugblätter werden verteilt, Unterschriften gesammelt. Mehr als 500 Gegner unterstützen eine Online-Petition. Anfang September versammeln sich etwa 250 Kritiker auf einem Feld, um bei einer Kundgebung ihre Ablehnung der Umladestation deutlich zu machen. Bei einer Versammlung in Hochstadt im November wird sogar über eine Klage gegen das Projekt diskutiert.

Aus der Gemeinde Weßling kommt der Vorschlag, einen Alternativstandort an der Lindauer Autobahn bei St. Gilgen zu prüfen, der früher schon einmal zur Debatte stand, vor drei Jahren aber abgelehnt wurde. Angesichts wachsender Widerstände beschließt der Verband, die beiden möglichen Standorte bei Hochstadt und St. Gilgen zu vergleichen und dafür "ergebnisoffen ein Realisierungskonzept mit Nutzwertanalyse" erstellen zu lassen. Dafür wird ein unabhängiger Gutachter aus Aalen eingeschaltet.

Der Awista hat seinen Hauptsitz bisher in angemieteten Räumen im Starnberger Gewerbegebiet. Eine verbandseigene Umladestation wäre vor allem deshalb wichtig, um die eigene Verhandlungsposition gegenüber der bundesweit tätigen Entsorgungsfirma Remondis zu stärken, wenn es darum geht, Aufträge neu zu vergeben. In der neuen Awista-Zentrale sollen auch die komplette Verwaltung, ein Sozialkaufhaus und eine überdachte Fahrzeughalle untergebracht werden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: