Starnberg:Peta sucht den Igel-Mörder

Tierschutzorganisation setzt 1000 Euro Belohnung für Hinweise aus

Die Tierschutzorganisation Peta unterstützt die Fahndung nach jenen Tierquälern, die in der Nacht zum Dienstag in unmittelbarer Nähe der Gastwirtschaft "Seestub'n" im Starnberger Ortsteil Percha den Fuß eines Biertisches auf einen lebenden Igel gestellt haben, woraufhin das Tier qualvoll starb. Zwei Spaziergängerinnen hatten den toten Igel Dienstagmorgen gegen 7.55 Uhr entdeckt und Anzeige erstattet. Veröffentlichte Fotos von dem gequälten Tier im sozialen Netzwerk "Facebook" hatten einen Sturm der Entrüstung entfacht. Die Polizei ermittelt seither wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und bittet unter Telefon 08151/3640 um Hinweise.

Um die Suche nach den Tierquälern zu unterstützen, setzte die Tierrechtsorganisation am Freitag eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur Ermittlung und Überführung der Täter führen. Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu der Tat geben können, sollen sich telefonisch unter 01520/737 3341 oder per E-Mail an Peta wenden - gegebenenfalls auch anonym. "Bitte helfen Sie mit, diese brutale Tat aufzuklären", teilte Sprecherin Judith Pein mit. "Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden."

Fälle von grausamer Tierquälerei werden täglich in Deutschland aufgedeckt. Psychologen, Gesetzgeber und Gerichte sind sich mittlerweile einig, dass Gewalttaten an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes meint: "Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält." Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt Peta in der Broschüre "Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei" auf, die als Informationsquelle für Staatsanwälte, Richter, Polizeibeamte und Sozialarbeiter dient. Peta setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von Tierquälerei aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen. Bislang gibt es allerdings noch keine konkreten Hinweise, wie die Polizei in Starnberg auf Anfrage mitteilte.

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