Fehlalarm:Zu viel Weihrauch - Feuerwehreinsatz in Starnberger Altenheim

Die Brandretter sind Stammkunden im Malteserstift in Percha - aus diesem Grund wurde aber noch nie Fehlalarm ausgelöst.

Kolumne von Astrid Becker, Starnberg

So ein neues Jahr ist eine feine Sache. Die ganzen Altlasten sind verschwunden, die Zeichen stehen auf Neuanfang. Und um diesen zu bewerkstelligen, greifen viele Menschen zu althergebrachten Mitteln. Sie lesen zum Beispiel Jahreshoroskope - nur um zu erfahren, dass 2020 das Jahr sein wird, in dem sich Erfolge im Beruf einstellen, im Privaten ohnehin, dass sie ab und zu ein gutes Händchen in finanziellen Dingen beweisen werden oder Altlasten hinter sich lassen. Lauter Dinge eben, die sie auch Anfang 2019 erfahren haben.

Andere belassen es nicht beim Lesen, sondern pflegen Rituale. Die einen trinken nicht, andere rauchen nicht, wieder andere verzichten auf Süßes - oder wedeln mit Weihrauch herum, um böse Mächte zu vertreiben. Nun muss man sich fragen, was böse Mächte sind. Da gibt es viele - die Feuerwehr aber gehört sicher nicht dazu. Das dürfte nun auch einer Angehörigen eines neuen Bewohners im Malteserstift St. Josef bewusst geworden sein. Sie jedenfalls vertrieb die Feuerwehr nicht, sondern lockte sie am Montagmittag mit dem Räucherwerk an.

Sie wedelte so lange mit dem Zeug im Zimmer herum, bis mindestens 20 Feuerwehrleute anrückten. Diese konnten dann gar nichts ausrichten, nicht einmal böse Mächte wie Feuerdämonen vertreiben. Aber egal. Damit dürften die Einsatzkräfte ohnehin gerechnet haben: Sie waren allein 2019 ein gutes Dutzend Mal in diesem Heim. Nur nie wegen Weihrauchs. Insofern war dieser Einsatz für sie immerhin mal etwas Besonderes. Wenn man so will, sogar ein Neuanfang.

© SZ vom 14.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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