Starnberg:Parkplätze doppelt nutzen

Grüne wollen Flächen sparen und mehr Wohnraum schaffen

Die Stadtratsfraktion der Grünen möchte, dass die Starnberger Rathausverwaltung die aktuelle Satzung über Stellplätze, Garagen und Einfriedungen überarbeitet. Zur Neufassung haben sich die Grünen bereits Gedanken gemacht, die durch eine Überarbeitung der Vorgaben auch auf eine Erleichterung des Baus von dringend benötigtem Wohnraum setzen.

Grundsätzlich soll es beim Nachweis von Stellflächen für Fahrzeuge künftig weniger versiegelte Flächen geben, indem etwa auch die bislang nicht zur Stellfläche zählenden Zufahrten angerechnet werden. Dadurch könnten in vielen Fällen mindestens 18 Quadratmeter versiegelte Fläche rechnerisch entfallen, argumentieren die Grünen. Flache Garagendächer sollen möglichst "insektenfreundlich" begrünt werden. Stetes Anliegen der Grünen ist eine Aufwertung des Radverkehrs gegenüber dem motorisierten Verkehr, weshalb potenzielle Häuslebauer in ihren Bauanträgen künftig auch Fahrradstellplätze nachweisen sollen. Ferner sollen Parkplätze bei nachgewiesener Nutzung, die sich zeitlich nicht berührt, doppelt genutzt werden können: Als Beispiel nennen die Grünen eine Bäckerei, die Parkplätze vor allem von 6 bis 12 Uhr benötigt, in Kombination mit einem Restaurant, das erst um 17 Uhr öffnet.

Kritisch sehen die Grünen den Umstand, das dringend benötigter Wohnraum aufgrund fehlender Stellplätze oft nicht realisiert werden kann; hier soll eine "punktuelle Reduktion des Stellplatzschlüssels" Abhilfe schaffen. Letztlich könnte auch der ÖPNV mit der Problematik verknüpft werden, indem man etwa den Erwerb von ÖPNV-Jahreskarten auf die Ablösesumme für einen fehlenden Stellplatz anrechnet oder die Anzahl der geforderten Stellplätze bei Erwerb von Jahreskarten im Zeitraum von zehn Jahren reduziert.

Der überarbeitete Entwurf soll dem Bauausschuss zeitnah vorgelegt werden, heißt es im Schreiben der Grünen.

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