Kultur im FünfseenlandKino mit Seeblick

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Freuen sich auf den Start des Open-Air-Kinos: (v.li. stehend) Friedrich Federsel, Elia Helwig, Matthias Helwig, Ulrich Limmer, Vanessa Meyer, Diana Dickmann, Dominik Petzold, (v.li. sitzend) Max Speitel und Veronika Osterauer
Freuen sich auf den Start des Open-Air-Kinos: (v.li. stehend) Friedrich Federsel, Elia Helwig, Matthias Helwig, Ulrich Limmer, Vanessa Meyer, Diana Dickmann, Dominik Petzold, (v.li. sitzend) Max Speitel und Veronika Osterauer (Foto: Arlet Ulfers/Arlet Ulfers)

Ende Juli startet das Open-Air-Kino im Starnberger Seebad. Veranstalter Matthias Helwig hofft auf trockenes Wetter – zeigt die Filme aber auch bei Regen und Kälte.

Von Katja Sebald, Starnberg

Wenn das Wetter mitspielt, ist es das vielleicht schönste Event im Starnberger Sommer: An 24 Abenden gibt es auf der Liegewiese des Seebads Kino unter freiem Himmel. Vor der spektakulären Kulisse mit See- und Bergblick kann man nach einem Sundowner die besten Filme des Jahres, die großen Publikumserfolge und ein paar Klassiker der Filmgeschichte erleben. Und sogar bei schlechtem Wetter ist das Open-Air-Kino Kult: Eingefleischte Fans kommen mit Regenponchos, Daunenjacken, Wolldecken und heißen Getränken in Thermosflaschen.

„Wir spielen bei jedem Wetter!“, versichert Kinobetreiber Matthias Helwig auch in diesem Jahr. Die legendäre Dampferfahrt, Highlight und Aushängeschild des Fünfseen-Filmfestivals, fand in der Vergangenheit ebenfalls schon bei Sturm und Regen statt. Aus Kostengründen war sie in diesem Jahr gestrichen worden. Jetzt verkündet Helwig freudestrahlend: „Zwei unserer Sponsoren, ALR Treuhand und die Kreissparkasse München-Starnberg-Ebersberg, haben durch zusätzliche Mittel dafür gesorgt, dass die Dampferfahrt nun doch stattfinden kann.“ 

Angesichts der Wetterkapriolen in diesem Sommer sei das Hochrisikogeschäft Open Air noch risikoreicher geworden, sagte Helwig bei der Programmvorstellung am Dienstag. Es gebe deshalb einen Live-Ticker auf der Internetseite der Breitwand-Kinos: Regen sei kein Hindernis, sollten jedoch starke Gewitter oder Sturm die Sicherheit der Zuschauer gefährden, könne man ins Starnberger Kino umziehen. Was das Hochwasser angeht, ist er zuversichtlich: Der erste Filmabend ist am Freitag, 26. Juli. Selbst wenn die Pfützen auf der Wiese bis dahin noch nicht verschwunden sein sollten, könne man knapp 300 Stühle im Trockenen aufstellen. Die Filme starten, sobald es ganz dunkel ist, in den ersten Tagen etwa um 21.30 Uhr, in den letzten Tagen eine halbe Stunde früher. 

Aber nicht nur die Location für das Open-Air-Kino ist exquisit, auch das Programm ist eine sorgfältige Auswahl von deutschen, französischen und amerikanischen Komödien, außerdem gibt es noch einmal die Highlights des Kinojahrs, große Blockbuster und auch ganz neue Filme zu sehen. Einzige Ausnahme: Zum 125. Geburtstag von Alfred Hitchcock wird am 13. August sein berühmter Thriller „Das Fenster zum Hof“ gezeigt. Auch der Film selbst hat Geburtstag: Er kam 1954 in die amerikanischen Kinos. 

Besonderes Augenmerk habe er auf den ersten und auf den letzten Filmabend gelegt, erläuterte Helwig. „Eine Million Minuten“ mit Karoline Herfurth und Tom Schilling in den Hauptrollen sei nicht einfach eine Komödie, sondern „ein Film mit Inhalt“. Am 18. August, dem letzten Abend, wird der Film „Ein ganzes Leben“ nach dem gleichnamigen Roman von Robert Seethaler gezeigt. Regisseur Hans Steinbichler und Hauptdarsteller August Zirner haben sich als Gäste angesagt.

Weil es keinen aktuellen Eberhofer-Krimi gibt, läuft ein Klassiker

Zur Vorstellung des Programms war Drehbuchautor Ulrich Limmer nach Starnberg gekommen. Er berichtete von den Schwierigkeiten bei der Umsetzung eines Stoffs, der sich allen Regeln widersetzt. „Ich wollte dem Roman so treu wie möglich bleiben, das bin ich den Lesern schuldig“, sagte er. Limmer stand nicht nur in engem Austausch mit Seethaler, dessen Zustimmung ihm wichtig war, sondern später auch mit Steinbichler. Roman und Film enden mit dem Tod des Protagonisten, den sie durch ein ganzes, extrem entbehrungsreiches Leben begleiten und der am Ende sagt, es sei ein glückliches Leben gewesen. „Ich finde es sehr gut, dass das Open Air mit diesem Bild zu Ende geht“, betonte Helwig. 

Die meisten Besucher erwartet Helwig für die Abende mit „Ich – einfach unverbesserlich 4“ (27. Juli) und „Alles steht Kopf 2“ (3. August). Eine feste Größe im Starnberger Open-Air-Kino war bislang auch der jeweils neueste Eberhofer-Film. Da wegen Unstimmigkeiten zwischen dem Filmteam und der Vorlagengeberin Rita Falk in diesem Jahr kein neuer Film erscheint, wird am 6. August der inzwischen zum Kultfilm avancierte „Dampfnudelblues“ gezeigt, mit dem die Reihe im Jahr 2012 begann. Mit „Anatomie eines Falls“ (29. Juli), „The Zone of Interest“ (17. August) und der neuen Komödie „Zwei zu eins“ (9. August) gibt es drei sehr unterschiedliche Filmabende mit Sandra Hüller.

Das ganze Programm und Tickets (regulär zehn Euro, ermäßigt acht Euro) gibt es unter: breitwand.com. Auch für die Dampferfahrt kann man ab sofort Tickets (50 Euro) kaufen.

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