Süddeutsche Zeitung

Starnberg:Ötzi - der Mann aus der Eiszeit

Kunstkreis Buzentaur lädt ein zum Fachvortrag mit Marek Janko

25 Jahre ist es her, seit ein Urlauberehepaar im Gletscher der Ötztaler Alpen einen der bedeutendsten Mumienfunde gemacht hat: "Ötzi". Das Einmalige an der Südtiroler Gletschermumie ist, dass der Mann - mitten aus dem Leben gerissen - samt Kleidung und Ausrüstung nach rund 5000 Jahren im Eis nahezu vollständig erhalten aufgefunden wurde. Der Kunstkreis Buzentaur veranstaltet am Mittwoch, 11. Mai, um 20 Uhr in der Starnberger Schlossberghalle einen Vortragsabend mit Dr. Marek Janko zum Thema "Gegenwart trifft Eiszeit - Untersuchungen am Ötzi".

Erstmals in der Geschichte der Medizin und Archäologie können an einer Leiche, die in das 4. Jahrtausend vor Christus datiert werden kann, anatomische Studien durchgeführt werden. Erstmals lassen sich Details steinzeitlicher Bekleidungssitten und Ausrüstung studieren. Die jahrelange Erforschung des Fundkomplexes mit modernsten Methoden erbrachte bislang unbekannte Einblicke in das Alltagsleben eines steinzeitlichen Menschen, seine Umwelt und seine außerordentlichen Fähigkeiten, sich dieser anzupassen, sowie deren Angebot möglichst umfassend zu nutzen. Laufend werden neue Erkenntnisse gewonnen, aber zugleich gibt der Mann aus dem Eis, der heute im Südtiroler Archäologiemuseum zu besichtigen ist, immer wieder neue Rätsel auf. Seine letzten Lebensstunden und Todesumstände sind ebenso ungeklärt wie Stand der Forschung. Die mittels nanotechnologischer Untersuchungsmethoden erhaltenen Ergebnisse zur Todesursache, zum Erhaltungsstand des Mumiengewebes und erste Einblicke in die Essensgewohnheiten des Gletschermannes werden im Vortrag präsentiert.

Der Münchner Dr. Marek Janko, 35, Fachmann für Mikro- und Nanotechnik, hat am "Ötzi" gearbeitet und ist derzeit als freiberuflicher Sachverständiger für Strahlenschutz tätig.

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Quelle:
SZ vom 10.05.2016 / phaa
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