Starnberg:236 neue günstige Mietwohnungen

Etat 2019

Ergebnishaushalt: 17,2 Millionen Euro

Finanzhaushalt: 17 Millionen Euro

Kredite: 14 Millionen Euro

Verpflichtungsermächtigungen: 35,8 Millionen Euro

Wohnbauumlage: 1,5 Millionen Euro

Der Verband Wohnen baut in den nächsten vier Jahren seinen Bestand an Immobilien aus. Das größte Projekt in Tutzing soll im Herbst 2020 bezugsfertig werden. In Krailling steigen die Kosten deutlich

Von Sabine Bader

Günstiger Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen ist im Landkreis Starnberg Mangelware. Ihnen dennoch ein Dach über dem Kopf zu bieten, ist seit 1950 erklärtes Ziel des Verbands Wohnen. Mehr als 2300 Mietwohnungen besitzt er schon jetzt. Und dabei wird es nicht bleiben. Für die folgenden Jahre plant der Verband etliche neue Bauvorhaben - verteilt über den gesamten Landkreis. Zusammengerechnet bedeutet dies: Die Zahl der Wohnungen wird in den nächsten vier Jahren noch einmal um 236 steigen. Diese müssen natürlich auch finanziert werden. Am Montag verabschiedete die Verbandsversammlung den Haushalt für das kommende Jahr einstimmig.

Das mit weitem Abstand größte Projekt der kommenden Jahre entsteht derzeit am Tutzinger Kallerbach. Hier sind 70 neue Wohnungen geplant. Im Juni haben die Arbeiten begonnen, die Baugrube ist schon ausgehoben. Da es sich um ein sehr großes Projekt handelt, ist mit dem Bezug der Wohnungen erst im Herbst 2020 zu rechnen. Insgesamt wird das Tutzinger Projekt rund 21 Millionen Euro kosten.

Zwei vergleichsweise große Vorhaben sind auch in Wörthsee und Berg geplant. Jeweils 30 Wohnungen werden hier entstehen. Gut Ding will jedoch auch hier noch Weile haben. Wer beispielsweise heute von Aufkirchen nach Aufhausen fährt, der erkennt noch nicht, dass auf der Wiese an der Osterfelder Straße im Jahr 2021 drei neue Gebäude mit Sozialwohnungen stehen sollen. Im September diesen Jahres hat der Berger Gemeinderat die Entwürfe einstimmig gebilligt. Jetzt muss der Baugrund aus dem Landschaftsschutzgebiet genommen und ein Bebauungsplan aufgestellt werden. 8,4 Millionen Euro wird das Vorhaben voraussichtlich kosten. Fast ebenso teuer (8,3 Millionen Euro) wird wohl auch das Bauprojekt in der Kuckuckstraße in Wörthsee. Die Wohnanlage soll im April 2021 bezugsfertig sein.

Dass die Inninger Gartenstraße ihr Gesicht verändern wird, haben die Bürger längst bemerkt. Denn im Sommer ist dort der alte Bestand abgerissen worden. Geplant sind 24 Wohnungen. Den Förderantrag bei der Regierung von Oberbayern will der Verband nach eigenen Angaben noch in diesem Jahr stellen. 6,8 Millionen Euro wird das Ganze voraussichtlich kosten.

Aber auch das Würmtal geht bekanntlich nicht leer aus. Das Projekt, das schon recht bald fertig sein wird, ist liegt in Krailling an der Ecke Margareten-/Elisenstraße. Der Rohbau steht schon seit Mai. Derzeit werden die 22 Wohnungen innen ausgebaut und die Fassade verputzt. Schon Mitte 2019 sollen die Mieter einziehen. Der Verband hatte hier mit sechs Millionen Euro kalkuliert. Wie in der Verbandsversammlung jedoch klar wurde, wird diese Summe nicht ausreichen. Um 720 000 Euro wird das Projekt wohl teurer werden. Das sei leider der guten Konjunkturlage geschuldet, hieß es. In Gilching am Alten Rathaus sind für sechs Millionen Euro 18 Wohnungen geplant, in der Weßlinger Gartenstraße sind es ebenfalls 18 und in der Seefelder Jahnstraße zwölf. Das Gebäude ist fertig und wird gerade innen ausgebaut. Im Juli 2019 sollen die Mieter einziehen.

Eine interessante Zahl nannte Geschäftsführer Michael Vossen auf eine Anfrage von Kreisrat Peter Unger (Grüne), der wissen wollte, ob der Verband denn der Tatsache Rechnung trage, dass heute nicht mehr jeder ein eigenes Auto fahre, sondern auch auf Carsharing-Modelle zurückgreife. In der Regel könne man sich mit den Gemeinden auf einen Stellplatz pro Wohnung einigen, sagte Vossen. "Schließlich kosten vier Tiefgaragenstellplätze so viel wie eine kleine Wohnung."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: