Süddeutsche Zeitung

Starnberg:Nass, kalt und zu wenig Sonne

Der September trübt die bisherige Wetterbilanz des Jahres 2017

Von Armin Greune, Hohenpeißenberg

Er fing mit einer Kaltfront und Dauerregen an, wartete zur Monatsmitte mit einem Sturmtief auf und zeigte sich erst in der dritten Dekade unter leichtem Hochdruckeinfluss von der angenehmeren Seite: Der September fiel im Alpenvorland kühler und nasser aus, als gewohnt. Den Aufzeichnungen des Meteorologischen Observatoriums Hohenpeißenberg zufolge lag die Durchschnittstemperatur von 10,5 Grad um 1,5 Grad unter dem langjährigen Monatsmittel - er war damit der kälteste September seit zehn Jahren und der zweite Monat des laufenden Jahres, der nicht wärmer ausfiel, als die Statistik erwarten ließe.

Und auch die Sonne ließ sich relativ seltener blicken, als in allen bisherigen Monaten 2017: Mit 135 Stunden wurden nur 76 Prozent des langjährigen Mittels erreicht, lediglich an acht Tagen schien die Sonne mehr als fünf Stunden lang. Nur fünf Tage blieben auf dem Hohen Peißenberg ganz trocken, bis zum 20. September regnete es mit einer Ausnahme am 8. täglich. Mit 129 Litern pro Quadratmeter (was rechnerisch Millimetern entspricht) fiel um 20 Prozent mehr Niederschlag als im Durchschnitt der September von 1961 bis 1990.

Noch am 30. August zeigte das Thermometer auf dem Hohen Peißenberg 28,5 Grad an, bis zum 2. September fiel es bis auf 9,1 Grad. Erst am 30. September stieg es wieder für zwei Stunden über die 20 Grad-Marke, bevor eine Kaltfront mit Gewitter und Starkregen den Berg erreichte. Wie auch schon zu Monatsanfang: In den drei Tagen vom 31. August bis 2. September fielen in 1000 Meter Höhe 95 Millimeter Niederschlag, in der 300 Meter niedriger gelegenen Wetterstation Rothenfeld bei Andechs waren es immerhin noch 65 Millimeter. Mit einer Summe von 98 Millimetern regnete es dort nur um 5 Prozent mehr, als im September zu erwarten wäre. Die Abweichungen von Temperatur (minus 1,9 Grad) und Sonnenscheindauer (minus 23 Prozent) entsprechen eher den Werten, die auf dem Hohen Peißenberg registriert wurden.

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Quelle:
SZ vom 06.10.2017
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