Museum Starnberger See:Platz für die Fischerei

Lesezeit: 1 min

Der Starnberger See spielt eine wichtige Rolle für die Starnberger Stadtgeschichte. (Foto: Florian Peljak)

Der Kulturausschuss plädiert für eine Ausstellung zur Geschichte der Zunft - und für eine Sanierung des Lochmannhauses.

Von Linus Freymark, Starnberg

Die Geschichte von Ortschaften an Seen oder Flüssen ist meist eng mit dem Wasser verbunden. Die Landeshauptstadt München etwa ist heute nur so groß, weil Heinrich der Löwe im 12. Jahrhundert eine Isarbrücke zerstören ließ, um die Salzlieferungen über seine eigene Brücke laufen zu lassen. In Bad Tölz spielen die Flöße eine große Rolle für die Stadtgeschichte, und in Starnberg ist es selbstverständlich der See vor der Haustüre, der die Geschichte der Stadt entscheidend geprägt hat.

Ein Aspekt dieser Beziehung zwischen Mensch und Wasser soll demnächst im Museum Starnberger See ein Plätzchen bekommen: die Fischerei. Der Kulturausschuss des Stadtrats hat in dieser Woche beschlossen, dass das Thema ein weiterer Schwerpunkt innerhalb des Museums werden soll. Bislang spielt der Fischfang in der öffentlichen Wahrnehmung noch eine eher untergeordnete Rolle. Durch die Ausstellung soll sich das jedoch ändern. Immerhin, das zeigen die Forschungen, haben wohl schon die Kelten vor ein paar tausend Jahren im Starnberger See gefischt.

Das Lochmann-Haus im Museum Starnberger See ist das älteste Fischerhaus am See - hier mit Haustechniker Erich Walter. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Untergebracht werden könnte die Ausstellung im sogenannten Lochmannhaus. Als ältestes Fischerhaus am See würde sich das Gebäude aus dem 16. Jahrhundert gut für eine solche Schau eignen, allerdings müsste das Haus davor umfassend renoviert werden. Die Kosten dafür sind mit rund 1,5 Millionen Euro kalkuliert - Geld, das in den Kassen der Stadt derzeit nicht vorhanden ist. Der Ausschuss sprach sich zwar für eine kostengünstige Sanierung aus, wann diese durchgeführt werden kann, ist aber noch offen. Auch, wann mit der Konzeption der Fischerei-Ausstellung begonnen werden kann, ist noch nicht ganz klar: Aktuell arbeiten die Fachleute des Museums an einer Schau über König Ludwig II., die im Herbst präsentiert werden soll. Danach aber will man sich voll und ganz der Fischerei hingeben.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusAtemtechnik gegen Alltagsstress
:"Das Fühlen wird gerne vermieden"

Carolin Vogel ist ausgebildete Atemtherapeutin. In Herrsching begleitet sie Menschen beim bewussten Atmen, um mit Emotionen besser umzugehen. Doch kann man beim Atmen überhaupt etwas falsch machen?

Interview: Christina Denk

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: