Starnberg:Münzwurf fürs Glück

Baggerbiss am Kinderhaus; In Perchting wird gebaut

Überschaubare Geldverschwendung: Zum Baubeginn des 4,5 Millionen Euro teuren Kinderhauses in Perchting warfen Architekten, Arbeitern, Stadträten, Bürgermeisterin und Pfarrer Andreas Jall Cent-Münzen in die Baugrube.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Bauarbeiten für Kinderhaus in Perchting beginnen

Von Peter Haacke, Starnberg

Streng genommen war es eher der Einsatz einer Planierraupe als ein "Baggerbiss", zu dem die Stadtverwaltung eingeladen hatte, im Ergebnis aber dürfte es das Gleiche sein: Am Montagvormittag haben die Vorarbeiten zum Neubau des Kinderhauses in Perchting begonnen. Das Kettenfahrzeug schob die Grasnarbe auf dem Grundstück in der Jägersbrunner Straße weg, nächstes Jahr soll gegenüber dem Sportplatzgelände des TSV Perchting-Hadorf das neue Kinderhaus stehen. Bis zu 75 Kinder in drei Altersgruppen können hier fortan betreut werden. Die Kosten für das Projekt betragen 4,5 Millionen Euro.

Der Stadtrat hatte 2017 die Vergabe der Planung an das Starnberger Büro "Raumstation Architekten" beschlossen. Das Kinderhaus soll dem aktuellen und künftigen Bedarf gerecht werden - auch, um den Ortsteil im Starnberger Westen für junge Familien attraktiver zu machen. Bislang werden die Kinder im beengten katholischen Kindergarten im ehemaligen Schulhaus an der Pöckinger Straße betreut. Als problematisch erwies sich bei der Planung jedoch die Zufahrt. Sie erfolgt nun mitten durch den Ort, weil es der Stadt nicht gelungen war, für eine Zufahrt entlang des Sportgeländes die erforderlichen Grundstücke zum angemessenen Preis zu erwerben.

Das neue Kinderhaus, ein eingeschossiger Bau ohne Keller, hat eine Fläche von fast 1000 Quadratmetern und ist laut Stadtverwaltung multifunktional. Geplant sind eine Krippengruppe für Kinder zwischen ein und drei Jahren, eine Gruppe für Drei- bis Sechsjährige sowie eine Hortgruppe für Sechs- bis Zehnjährige. Dazu kommen weitere Räume wie Bewegungsraum, Werkraum, Essraum mit Küche, Räume für Verwaltung, Personal und Elterngespräche sowie Sanitärbereiche, und Außenspielflächen. Die Wärmeversorgung erfolgt über eine Pelletheizung, auf die Dächer kommt eine Fotovoltaikanlage. Zum Auftakt der Arbeiten am Montag waren Architekten, Vertreter der Baufirmen und Stadtpfarrer Andreas Jall eingeladen. Gemeinsam mit Bürgermeisterin Eva John warfen sie mit dem Rücken zur Baustelle Geldstücke über die Schulter - eine Geste, die wie am Trevi-Brunnen in Rom wohl Glück bringen soll.

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