Bluttat von Starnberg:Zweite Pistole identifiziert - Polizei will Herkunft ermitteln

Der 21-Jährige soll seine Eltern mit einer Waffe der Marke Glock erschossen haben. Die Ermittler sind sich auch sicher, dass er zweimal gezielt auf den Hund seiner Familie feuerte.

Der 21-jährige Mann, der am Wochenende vom 11. und 12. Januar seine Eltern in deren Haus im Starnberger Norden erschossen haben soll, hat dem Vernehmen nach neben einer älteren Pistole des Typs Walther auch eine Glock-Pistole, Kaliber neun Millimeter, verwendet. Mit einer Waffe dieser Marke hatte ein Attentäter im Juli 2016 im Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) in München neun Menschen erschossen.

Weiterhin ist unklar, woher die beiden illegalen Waffen stammen, die bei dem mutmaßlichen Doppelmord in Starnberg benutzt wurden. Bei dem Verbrechen wurde auch zweimal gezielt auf den Familienhund Rocco geschossen; der Golden Retriever überlebte. Derzeit werden noch die Blutspuren analysiert, die nach SZ-Informationen im Erdgeschoss gefunden wurden. Die Leichen des 60 und 64 Jahre alten Ehepaars und seines Sohnes, der sich selbst mit einen Kopfschuss getötet haben soll, waren am 12. Januar im ersten Stock des Einfamilienhauses entdeckt worden.

Die Ermittler werten auch die Daten und Chatprotokolle der Handys und Computer der drei Starnberger aus, um auf das Motiv des Verbrechens zu stoßen. Zudem will die Kriminalpolizei herausfinden, ob es einen Waffenhändler gibt, der dem 21-jährigen Sohn illegal die Pistolen verkauft haben könnte, vielleicht auch im Darknet. Im Landkreis Starnberg besitzen 134 Menschen eine Glock-Pistole, über eine Walther, Kaliber 6,35 Millimeter aus der Vorkriegszeit, verfügen laut Landratsamt derzeit 254 Personen.

Der mutmaßliche Todesschütze galt als Waffennarr. Der junge Mann wurde auch mit einer scharf gemachten Schreckschusswaffe erwischt. Der 21-Jährige absolvierte zuletzt eine Ausbildung zum Büchsenmacher.

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