Zehn Jahre mussten die Kinder der Montessori-Volksschule in Starnberg auf eine Erweiterung warten. Beim Frühlingsfest am Samstag wurde der Anbau eingeweiht. "Es war ein langer, aber auch schöner gemeinsamer Weg" sagte Bürgermeisterin Eva John in ihrer Festrede. In "endlosen politischen Diskussionen" sei es weniger um die Planungen, sondern vielmehr um die Stellplätze gegangen. Doch in der stadtratslosen Zeit habe man den Bebauungsplan "im Galoppverfahren" genehmigen können. Heute sei die Schule ein Schmuckstück. Die Bauzeit betrug nach Angaben der Schulleiterin Sigrid Stolberg nur ein Jahr.
Vor 30 Jahren ist die Schule in die Villa mit dem großen Park an der Josef-Fischhaber-Straße eingezogen. Landrat Karl Roth erinnerte daran, dass zuvor das Kreisbauamt in der denkmalgeschützten Anlage untergebracht war. 1987 habe der Landkreis das Areal in Erbpacht an die Schule übergeben. Die Anlage wurde schnell zu klein für die Privatschule. Vor 20 Jahren entstand ein Neubau, der nun um eine Aula mit Mensa erweitert wurde. Auch die Klassenzimmer wurden vergrößert. Das sei dringend notwendig gewesen, seit es ein offenes Ganztagsangebot für die heute 255 Schüler gibt, erklärte Stolberg.
Nach Angaben von Kai Fehse, dem Vorsitzenden des Trägervereins, hat der Anbau 3,5 Millionen Euro gekostet. Laut dem Architekten Benedikt Sunder-Plassmann war es "eine verzwickte Aufgabe", den Denkmalschutz und die Nachbarschaftsrechte in dem Villenviertel unter einem Hut zu bringen. "Nach einem schwierigen Ringen haben wir erreicht, was wir begonnen haben." Stadt und Landkreis hätten "wohlwollend mitgezogen". Die vom Umbau betroffenen Schüler seien während der Bauzeit im ehemaligen DGB-Bildungsgebäude in Niederpöcking untergebracht worden. Wie Schulamtsdirektorin Elisabeth Hirschnagl-Pöllmann betonte, ist bislang das schulische Miteinander in dem beengten Raumangebot mühsam gewesen. Nun sei mehr Entfaltung möglich.