Schmalzhof:Mehrheit für Gewerbegebiet

Possenhofen Kaiserin Elisabeth Museum 10J.

Bürgermeister Rainer Schnitzler enthielt bei der Abstimmung.

(Foto: Treybal)

Schmalzhof: Kreisräte stimmen für eine Herausnahme aus dem Landschaftsschutz

Von Wolfgang Prochaska, Starnberg

Das geplante Gewerbegebiet der Gemeinde Pöcking am Schmalzhof ist seiner Verwirklichung einen Schritt näher gerückt. In einer gemeinsamen Sitzung des Kreisumwelt- und Kreisausschusses am Mittwoch hat sich die Mehrheit der Kreisräte für eine Herausnahme aus dem Landschaftsschutz ausgesprochen. Die Kreisräte Evelyn Villing und Anton Maier (beide Grüne) sowie Tim Weidner (SPD) lehnten ab. Die Grünen aus Naturschutzgründen, der Starnberger Tim Weidner deshalb, weil sich die Kreisstadt grundsätzlich gegen das Projekt stemmt. Der Kreisrat und Pöckinger Bürgermeister Rainer Schnitzler (Freie Wähler) hatte vor der Diskussion angekündigt, dass er nicht mitstimmen werde. "Ich stehe als Mitglied des Kreistages nicht zur Verfügung."

Die Herausnahme der 6,86 Hektar große Fläche, die künftig zum Schmalzhofgelände gehören soll und noch im Landschaftsschutz liegt, hatte in den vergangenen Monaten heftige Proteste ausgelöst. 14 Einwendungen lagen den Gremien vor, angefangen beim Naturschutz bis zum Verkehr. Vor allem die Grünen wandten sich gegen die "weitere Versiegelung der Landschaft". Sie befürchten, dass sich weitere Gewerbeflächen zwischen Starnberg und Pöcking in die Landschaft "fressen". Georg Zankl, seines Zeichens auch Kreisbauernobmann und CSU-Kreisrat, schlug daher als Kompromiss vor, nur die Flächen aus dem Landschaftsschutz zu nehmen, die wirklich für die Gebäude gebraucht würden. "Beschränken wir uns auf die bebaubaren Flächen", lautete sein Kompromiss-Angebot. Landrat Karl Roth (CSU) machte aber deutlich, dass für ihn eine Reduzierung "wenig Sinn" mache. So sah es auch die Mehrheit, als es zur Abstimmung kam.

Der Pöckinger Bürgermeister Schnitzler und sein Stellvertreter Albert Luppart betonten gleich mehrmals, dass das Gelände rund um den Schmalzhof durch natürliche Mulden, in denen das Regenwasser aufgefangen wird und durch eine zusätzliche Begrünung an Qualität gewinnen werde. "Es entsteht ja kein Gewerbegebiet, es ist für unsere einheimischen Handwerker gedacht", meinte Luppart. Auch die Kritik, dass durch das Gewerbegebiet mehr Verkehr entstehe, entkräftete Luppart mit dem Hinweis, dass der Schmalzhof in der Nähe des Maxhof-Kreisels und der Bundesstraße 2 liege und damit direkt angebunden sei. Als Zuhörer war der Starnberger Altbürgermeister Ferdinand Pfaffinger gekommen, der fleißig mitschrieb. Letztes Wort hat jetzt der Kreistag.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: