Starnberg:Mehr Unfälle, weniger Verletzte

Vier Motorradfahrer verunglücken im vergangenen Jahr tödlich

Eines sticht aus der aktuellen Verkehrsstatistik der Polizeiinspektionen im Landkreis hervor: Die Opfer der vier tödlichen Verkehrsunfälle 2019 sind allesamt Motorradfahrer. Einer wurde von einem Autofahrer übersehen, einer kollidierte mit einem Reh, ein Biker geriet beim Überholen ins Schleudern und einer steuerte aus ungeklärten Gründen in den Gegenverkehr. Und dennoch ging die Anzahl der Unfälle mit Motorrädern im Vergleich zum Vorjahr von 90 auf 69 zurück. 2018 waren darunter noch fünf tödliche Unfälle zu beklagen. Auch die Zahl der bei Unfällen verletzten Personen sank um knapp fünf Prozent, der Anteil der Schwerverletzten ging noch deutlicher von 141 auf 119 zurück.

Dennoch musste die Polizei im vergangenen Jahr mehr Unfälle aufnehmen als in den Vorjahren: "Im Vergleich der letzten Jahre hat die Gesamt-Unfallzahl ein Maximum erreicht", meldet Polizeihauptkommissar Oliver Jauch. Die Polizeiinspektionen Gauting, Germering, Herrsching, Starnberg und Planegg registrierten, dass die durch unangepasste Geschwindigkeit verursachten Unfälle nach zweijährigem Rückgang wieder angestiegen sind: Laut Jauch gab es eine Zunahme um 18 Prozent. Gegen Raser ging die Polizei im vergangenen Jahr in mehr als 360 Geschwindigkeitskontrollen vor, 7560 Fahrer mussten beanstandet werden. Auf den Autobahnen im Landkreis kam es 2019 zu 398 Unfällen, 59 mehr als im Vorjahr.

Die steigende Anzahl von Unfällen unter Alkohol- und Drogeneinfluss machten den Polizisten ebenfalls zu schaffen. Bei der Hälfte aller alkoholbedingten Unfälle wurden Personen verletzt, in einem Fall war ein betrunkener Fahrer für den Tod des Unfallgegners verantwortlich. Jeder fünfte betrunkene Fahrer versuchte, sich unerlaubt von der Unfallstelle zu entfernen; insgesamt ermittelte die Polizei wegen 1082 Unfallfluchten, 29 davon mit verletzten Personen - 2018 waren es noch 47.

Die Schulwegunfälle sowie die Beteiligung junger Erwachsener und Senioren am Unfallgeschehen sind leicht angestiegen. Die Unfälle mit Radfahrern gingen hingegen ein wenig zurück, hier waren in drei Viertel der Fälle die Radfahrer selbst verantwortlich. Die Polizeidienststellen wollen künftig Radfahrer, die gegen Verkehrsvorschriften verstoßen, verstärkt zur Rechenschaft ziehen.

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