Es ist eine gegenläufige Entwicklung, aber man kann sie durchaus als positiv bezeichnen: Zwar hat im ersten Halbjahr 2012 die Zahl der Verkehrsunfälle im Landkreis Starnberg um knapp sieben Prozent auf 2038 Unfälle zugenommen, aber dabei wurden weniger Menschen verletzt als bei den Unfällen im gleichen Vorjahreszeitraum. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2011 hatte es 1905 Mal auf den Straßen des Fünfseenlands gekracht. Die Verkehrsunfälle mit Personenschaden, wie es im Jargon der Polizei heißt, reduzierten sich von 254 auf 225 - ein Minus von gut elf Prozent. Verletzt wurden dabei in der ersten Jahreshälfte 2012 insgesamt 291 Menschen, im gleichen Vorjahreszeitraum hatte es 322 Verletzte gegeben. Die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Menschen liegt unverändert bei drei.
Ein schlimmer Unfall im Juli bei Gut Hüll: Dabei wurden vier Personen verletzt. Foto: Fuchs
(Foto: Franz Xaver Fuchs)Diese Zahlen sind der Verkehrsunfallstatistik für das erste Halbjahr 2012 zu entnehmen, die jetzt Polizeihauptkommissar Johannes Bauer vorgelegt hat. Bauer, der in der Starnberger Dienststelle arbeitet, ist als Verkehrssachbearbeiter der Polizei, für den gesamten Landkreis zuständig. "Damit ist der bayernweite Trend bei der Unfallentwicklung auch im Landkreis Starnberg erkennbar", fasst Bauer zusammen.
Allerdings gibt es auch Entwicklungen, die der Polizei Sorge bereiten. So nahmen die Unfälle mit der Ursache Alkohol im ersten Halbjahr 2012 von 21 auf 34 zu - eine Steigerung von 61,9 Prozent. "Die Ursachen hierzu sind nicht bekannt", heißt es in der Statistik dazu lakonisch. Auch die Verkehrsunfälle wegen überhöhter Geschwindigkeit sind von 91 auf 107 gestiegen, was einer Zunahme von 17,5 Prozent entspricht. "Die Polizei wird wegen der vermehrten Unfälle unter Alkoholeinfluss und der Unfallursache Geschwindigkeit die Kontrollen verstärken", kündigt Bauer an. Positiv scheint in der Statistik indes die Zahl der Unfallfluchten auf: Sie hat sich von 474 auf 459 im ersten Halbjahr 2012 reduziert. Bauer hofft, dass sich die positive Entwicklung bei den Verletzten in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird - und die Unfallzahlen zurückgehen.