Süddeutsche Zeitung

Starnberg:Mehr Spaß am Kochen

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Söckinger Kinder lernen im Gemeindehaus alles übers Essen

Von Max Hempel, Starnberg

Beim Eintreten in das Gemeindehaus der evangelischen Kirche in Söcking schlägt einem ein herrlicher Duft von Obst und Gemüse entgegen. In der Küche hört man es bruzzeln. Unterdessen wuseln Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren durch die Gegend und verschieben Tische und Stühle, dekorieren oder waschen ab. In der Küche steht Verena von Guionneau von der evangelischen Gemeinde in Söcking. Sie ist mit den letzten Handgriffen beschäftigt - gleich gibt es Lasagne und Salat für die Kinder. Während sie abwäscht, erzählt sie, worum es eigentlich geht.

Da viele Eltern in den Osterferien arbeiten müssen, bringen sie ihre Kinder zu Guionneau und ihren beiden Mentorinnen Nike Franke und Linda Holl ins Gemeindehaus nach Söcking. Neben Spielen und Toben lernen die Kinder dabei noch ein spannendes Thema kennen. Das ist in dieser Woche Kochen, Essen und Tischkultur. "Wir möchten den Kindern dabei den Spaß am gemeinsamen Kochen und Essen vermitteln." Für Guionneau ist es dabei wichtig, dass sie einen Bezug zu dem Essen bekommen, das vor ihnen auf dem Tisch steht. Dazu gehört, dass man lernt, wo es herkommt und wie man es zubereitet. "Heutzutage muss immer alles husch, husch gehen. Bei uns lernen die Kinder auch, welche Mühen hinter einer guten Mahlzeit stehen", sagt Guionneau.

Am heutigen Tag dreht sich zum Beispiel alles um das Thema Zitrusfrüchte - an den anderen Tagen geht es um Nudeln, Brot oder Kartoffeln und Äpfel. Dazu soll später gemeinsam eine Zitronentarte gebacken werden. Auf einem Tisch liegen die einzelnen Zutaten mit dem Rezept. Die Kinder haben somit die Möglichkeit zu schauen, was im Essen eigentlich drin steckt und wie man es am Ende zubereitet. Zum Abschluss der Woche sollen die Kinder dann das Kochen und die Essenszutaten selbst auswählen. Dazu gehen sie eigenständig auf den Wochenmarkt und kaufen die Zutaten für das Kochen ein.

Natürlich sollen die 13 anwesenden Kinder - darunter sind dieses Mal auch vier Kinder aus Syrien und Afghanistan - auch genügend Zeit zum Spielen haben. Das kommt bei allem Gelernten nicht zu kurz. Nachdem die letzte Portion Lasagne gegessen und der Tisch abgeräumt ist, springen die ersten Jungs ins Freie und spielen Fußball, während sich die Mädchen am Tisch noch mit Guionneau und den Mentorinnen intensiv unterhalten.

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Quelle:
SZ vom 02.04.2016
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