Starnberg:Mehr Platz zum Lernen

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Die internationale Schule in Percha soll in großem Stil erweitert werden. Erste Entwürfe sehen eine neue Sporthalle und zusätzliche Klassenzimmer vor. Doch Stadträte haben Bedenken wegen des Verkehrs.

Von David Costanzo, Starnberg

Mehr Klassenzimmer, mehr Schüler, schöneres Gelände, digitales Lernen: Die private Munich International School in Percha will sich vergrößern. Auf dem Gelände an der Autobahn sollen neue Gebäude entstehen und bestehende umgebaut werden. Den "Masterplan 2035" hat Verwaltungsleiter Roman Friemel am Donnerstagabend im Starnberger Bauausschuss vorgestellt. Die Stadträte lobten die Ideen und stimmten einer Änderung des Bebauungsplans einstimmig zu, schließlich sei die Schule ein Aushängeschild für die Stadt. Die Politik schrieb dem Verwaltungsleiter aber ins Aufgabenheft, dass sich die Einrichtung schon auch selbst für eine eigene Autobahnausfahrt einsetzen müsse. Schon heute staue sich nämlich der Verkehr morgens durch Percha bis auf die Autobahn.

Derzeit besuchen etwa 1280 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen vier und 18 Jahren aus 65 Nationen dort den Kindergarten oder den mehrsprachigen Unterricht - meist aus internationalen Familien. Die aktuelle Gebührenliste weist je nach Klassenstufe Jahresbeiträge zwischen 14 000 und 20 000 Euro zuzüglich weiterer Kosten aus. Verwaltungsleiter Friemel rechnet in den nächsten Jahren mit 1350 Schülern, bis zu 1500 Kinder und Jugendliche sind möglich. Gleichzeitig benötige die Einrichtung mehr Platz pro Besucher, sagte Friemel. Die Schule wolle ihr pädagogisches Konzept auch baulich umsetzen, das Gelände neu ordnen und in die Natur einfügen. Die Munich International School besteht seit 50 Jahren in Percha, zuletzt hat sie nach 2011 angebaut.

Der Entwurf des Münchner Architekten und Stadtplaners Professor Florian Burgstaller sieht eine neue, große Sporthalle und einen Erweiterungsbau für Klassenzimmer und Mensa vor. Umgebaut werden sollen die bestehende, kleinere Turnhalle und der Kopfbau am Schuleingang, der zu einem viergeschossigen Türmchen wachsen soll. Burgstaller hat die Idee eines gläsernen, obersten Stockwerks in die Entwürfe gezeichnet. Darauf weht schon die Schulfahne. Aus dem Pausenhof zwischen den Gebäuden soll ein Forum mit Spiel- und Sitzgelegenheiten werden und ein Bereich, den ein Glasdach schützt. So können die Schüler auch bei schlechtem Wetter draußen sitzen. Bislang gibt die Schule dem Platz die Note "wenig einladend".

Die geplanten Bauten sollen das abrunden, was bereits auf dem Campus vorhanden ist, sagte Burgstaller im Bauausschuss. Insgesamt ändert sich die genutzte Grundfläche kaum gegenüber den Vorgaben des bisherigen Bebauungsplans. Bei genauerer Betrachtung vergrößern sich die Gebäude insgesamt von derzeit möglichen 16 900 auf 18 500 Quadratmeter und die Fläche der Wege und Plätze von 12 100 auf 14500 Quadratmeter, während die Sportflächen etwas schrumpfen. Die Bäume auf dem 23 Hektar großen Areal würden "weitestgehend" erhalten, sagte der Architekt.

So soll der Plan der Munich International School in Percha 2035 aussehen - mit zwei neuen und zwei umgebauten Gebäuden. (Foto: Munich International School)

Der Plan kam im Bauausschuss sehr gut an. Stadtrat Markus Mooser (WPS) sprach der Schule ein Kompliment aus. CSU-Stadtrat Gerd Weger sagte, die Stadt könne stolz auf die Einrichrung sein. Er erinnerte aber auch den vielen Verkehr: "Es kann nicht sein, dass es noch mehr wird."

© SZ vom 21.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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