Starnberg:Mehr Energiewende

Landkreis richtet neues Forum ein, dass Schwerpunkte setzen soll

Von Christiane Bracht, Starnberg

Um die Energiewende bis zum Jahr 2035 noch zu schaffen, muss etwas passieren und zwar schnell. Das hat nicht nur die SPD erkannt, die mit ihrem Antrag zur Einrichtung einer Klimaschutz- und Energiewendewerkstatt der Initiative einen neuen Schub verleihen will, sondern auch die Klimaschutzmanagerin des Landkreises Starnberg, Josefine Anderer-Hirt. "Die ersten zehn Jahre seit dem Beschluss sind um und wenn wir in dem Tempo weitermachen, ist das große Ziel, energieautark zu werden, nur schwer zu erreichen", sagte sie am Dienstag im Kreisumweltausschuss. Sie begrüßte die Idee der SPD, wenn sie sich auch gegen das Wort "Neustart" verwahrte. Das höre sich an, als habe man bislang nichts gemacht, monierte Anderer-Hirt. In den vergangenen drei Jahren sei jedoch ein Klimaschutzkonzept erarbeitet worden. Jetzt gelte es, dieses umzusetzen. Seit dem 1. April sei der Landkreis nun in dieser zweiten Phase.

Auch Evelyn Villing (Grüne) pflichtete ihr bei: "Wir haben schon einiges erreicht mit drei Flächen-Fotovoltaikanlagen, den geplanten Windrädern in Berg, der Einstellung der Klimaschutzmanagerin und dem Konzept. Was wir jetzt brauchen sind Handlungskonzepte, denn in den Gemeinden passiert zu wenig. Ein Workshop kann da sinnvoll sein, um uns zu motivieren." Sisi Fuchsenberger (SPD) stellte schnell klar, dass der Grund für den Antrag eigentlich der Beschluss in Inning gewesen sei, keine Windräder aufstellen zu wollen. "Wir haben die Resignation der Energiewendebewegung danach gespürt, auch in der Presse", erklärte die Berger Kreisrätin. "Es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass nichts passiert."

Mit der Werkstatt, die der Kreisumweltausschuss einstimmig befürwortete, will man sich noch mal der Ziele bis 2035 vergewissern und den Klimaschutz wieder mehr ins Bewusstsein rücken. Im Herbst wird sie das erste Mal tagen. Die Klimamanagerin erhofft sich, dass im Rahmen der Werkstatt Schwerpunkte festgesetzt werden. Denn auch ihr ist klar, dass in den Gemeinden und bei den Gewerbebetrieben im Landkreis mehr passieren müsse. Und sie kennt die psychologischen und politischen Hürden, denn bei Bund und Land sei manches nicht so leicht durchzusetzen.

"Ich sehe das als Boxenstopp im Rennen", sagte Landrat Karl Roth. "Es ist wie bei der Formel eins: Neue Reifen drauf und durchstarten."

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