Er galt als einer der letzten Dorffürsten im Landkreis Starnberg: Sein Wort hatte Gewicht, und wo immer es Probleme im "königlichen Dorf" gab, war Franz Xaver Hirschbold zur Stelle. Über Jahrzehnte hinweg war er Ortssprecher, Feuerwehrler, Mitglied des Starnberger CSU-Ortsvorstandes und Mitorganisator unzähliger Dorffeste. Er kämpfte für eine umweltbewusste Verkehrsentlastung und die Wiedereröffnung des Bahnhofs Mühlthal. Zu seinem 80. Geburtstag im vergangenen Jahr pflanzte die Dorfgemeinschaft ihm zu Ehren einen Baum am Weg zur "Villa Rustica". Der Ortsteil Leutstetten hat nun ihren unermüdlichen Anwalt verloren: Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Hirschbold bereits am Montag vergangener Woche nach langer Krankheit im Alter von 81 Jahren gestorben.
Hirschbold, Jahrgang 1941, war ein echter Leutstettener. Nach einem Maschinenbau-Studium in München übernahm der Diplom-Ingenieur 1972 in München den väterlichen Kfz-Betrieb. Das berufliche Glück wurde schon bald privat komplettiert durch seine Partnerin Hildegard, die er 1974 heiratete. Neben allerlei ehrenamtlichen Tätigkeiten wirkte Hirschbold mehr als 20 Jahre lang als ehrenamtlicher Handelsrichter am Landgericht München I und bei der Freiwilligen Feuerwehr. Im Jahr 2012 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Stetes Anliegen waren Hirschbold jedoch insbesondere die Belange in seinem Leutstetten. "Wenn jemand im Dorf Schwierigkeiten gehabt hat, dann griff Hirschbold zum Telefon und klärte das", sagt etwa Gerd Weger, langjähriger CSU-Weggefährte. Die Trauerfeier mit Gottesdienst und Beisetzung soll am Freitag, 26. Mai, um 10 Uhr in Leutstetten stattfinden.
