Starnberg:Landrat auf Weihnachtsvisite

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Landrat Karl Roth (links) übergibt dem Klinikpersonal an Heiligabend Präsentkörbe. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Karl Roth und die Stadtkapelle besuchen 170 Patienten im Starnberger Klinikum. Geschenke gibt es für die Mitarbeiter

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Starnberg

Der kleine Benjamin weint. Ausgerechnet am 24. Dezember ist er krank geworden, ausgerechnet jetzt, wo er sich auf das Christkind freut. Der zwei Jahre alte Bub hat über 40 Grad Fieber, seine Mama Andrea Berger hat ihn in die Notaufnahme des Klinikums Starnberg gebracht. Sie ist aus München hergefahren, weil sie aus Erfahrung weiß, dass ihr Kind in Starnberg schneller behandelt wird, als in der Landeshauptstadt. Andrea Berger hofft, dass alles ganz schnell geht und sie am Heiligen Abend wieder zu Hause sein kann. An diesem Nachmittag macht Landrat Karl Roth seinen traditionellen Rundgang durch das Klinikum, musikalisch unterstützt von der Stadtkapelle Starnberg. Die Musiker wollen ein bisschen Weihnachtsstimmung verbreiten und Roth verteilt Geschenkkörbe an die Mitarbeiter, die an den Festtagen arbeiten müssen.

In der Kindernotaufnahme warten schon viele kleine Patienten. Für sie ist der Besuch der Blaskapelle eine willkommene Abwechslung. Manche singen sogar die Weihnachtslieder mit. Nur Benjamin kann den Termin nicht genießen. Er fühlt sich nicht wohl. Die Musiker, die sich gerade im Kreis aufstellen, um Weisen für die Patienten zu spielen, machen ihm Angst.

Anna Singbartl aus Pöcking indes freut sich über den Auftritt der Blaskapelle. Sie habe als Jugendliche selbst bei der Stadtkapelle mitgespielt, erzählt die Mama der 15 Monate alten Luise. Das kleine Mädchen ist am Wochenende mit Fieberkrämpfen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Ihre Eltern haben sich große Sorgen gemacht. "Es ist ein kompliziertes Weihnachten", sagt ihre Mutter. Doch jetzt sei Luise fieberfrei und sie hoffe, dass sie doch noch an diesem Nachmittag entlassen werden können. Die Familie wolle "ganz normal Weihnachten feiern", sagt Singbartl.

Nach Angaben von Thomas Weiler, Geschäftsführer der Starnberger Kliniken, mussten 170 Kranke die Weihnachtsfeiertage im Starnberger Klinikum verbringen, darunter die Patienten der Intensiv- und der Palliativ-Station. Dort werden die Musiker schon sehnsüchtig erwartet. Die Patienten werden in ihren Klinikbetten oder in Rollstühlen aus der Station herausgefahren, damit sie das kleine Konzert im Vorraum genießen können. Am Ende gibt es Jubel und Applaus, bevor Landrat Roth und die Musiker ihren Rundgang fortsetzen. Laut Roth ist der Besuch des Klinikums auch stellvertretend für die Klinik in Seefeld gedacht, die ebenfalls zu den Starnberger Kliniken gehört.

Anschließend fährt der Landrat weiter zu Weihnachtsbesuchen bei den bewohnern in den Altenheime in Starnberg, Söcking und Percha. Roth nimmt sich Zeit für die Termine. Er müsse erst gegen Abend bei seinen Enkelkindern in Weilheim sein, um ihnen eine Weihnachtsgeschichte vorzulesen, erzählt er. Das habe er schon alles vorbereitet. Bevor die Musiker der Stadtkapelle Weihnachten feiern können, haben sie noch einen Auftritt bei Horst Blaßl, daheim an der Starnberger Wiese. Blaßl hat die Blaskapelle von 1980 bis 2001 geleitet.

© SZ vom 27.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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