Starnberg:Ladenbesitzer vertreibt Kokain

45-jähriger Geschäftsmann aus Starnberg muss wegen Rauschgifthandels für 20 Monate ins Gefängnis.

deu

StarnbergEin bislang unbescholtener 45-jähriger Geschäftsmann muss wegen Handels mit Kokain für 20 Monate ins Gefängnis. Dazu verurteilte ihn jetzt das Schöffengericht Starnberg. Bestraft wurde der Mann auch für zwei verbotene Messer, die als Stichwaffen kaum zu erkennen sind. Der Angeklagte bestritt das Drogengeschäft und beklagte, dass ihn die Ermittlungen finanziell getroffen und "sozial ausgegrenzt" hätten. Der Verteidiger kündigte an, in Berufung zu gehen. Er sprach von "Spekulationen" der Fahnder und hielt die Telefonüberwachung und Hausdurchsuchung bei seinem Mandanten für rechtswidrig. Überdies sei die Kokainübergabe nicht belegt worden.

Dagegen hatte das Gericht keinen Zweifel daran, dass der Angeklagte im vorigen Jahr in seinem Laden einem Stammkunden 20 Gramm Kokain mit guter Qualität und für mindestens 80 Lines verkauft hatte. Das Geschäft war blitzschnell abgewickelt worden - allerdings hatten Polizisten den Ort observiert, nachdem über einen Code der Deal in Starnberg angebahnt worden war. Wenig später stoppten die Fahnder das Auto des Koks-Abnehmers und fanden bei ihm die harte Droge. Der Staatsanwalt bezeichnete den Angeklagten im Prozess als "klassischen Täter, der von der Sucht anderer profitiert".

Die Ermittler waren dem 45-Jährigen über dessen Kontaktleute in München auf die Spur gekommen. Nützlich waren auch Hinweise eines V-Manns aus der Dealerszene - dessen Angaben vor einem Ermittlungsrichter der Verteidiger jedoch für unglaubwürdig hielt. So sei es "absurd" zu behaupten, sein Mandant habe regelmäßig an einen Weilheimer Rauschgift verkauft. Denn mit dieser Person sei der Angeklagte seit langem verfeindet. Zudem seien die angeblich konspirativen Telefonate normale Vereinbarungen gewesen, so der Anwalt.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: