Süddeutsche Zeitung

Starnberg:Kleiner Pavillon, große Kampagne

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Freundeskreis des Klinikums nutzt Einweihung für Mitgliederwerbung

Von Christine Setzwein, Starnberg

Frische Luft schnappen, geschützt vor Sonne und Regen, können die kleinen Patienten des Klinikums Starnberg schon seit fast 30 Jahren. Direkt vor der Kinderstation im Park des Krankenhauses steht zu diesem Zweck ein Pavillon. Doch besonders einladend war der Holzbau, 1987 gestiftet vom "Freundeskreis des Klinikums Starnberg", nicht mehr, wurde er in den vergangenen Jahren doch immer mehr als Rauchertreff missbraucht. Also nahm der Freundeskreis 2000 Euro in die Hand und ließ den Pavillon renovieren und in den Farben Weiß und Blau neu streichen. Grund genug für den Geschäftsführer des Vereins, Peter Wemhoff, und den Vorsitzenden, Altlandrat Heinrich Frey, einen kleinen Umtrunk zu veranstalten und auf das Ergebnis anzustoßen. Und die Chance zu nutzen, den Freundeskreis wieder einmal der Öffentlichkeit zu präsentieren. Denn die Resonanz in der Bevölkerung am Verein "ist am Abklingen", sagte Frey. Darum habe man heuer auch erstmals auf den Benefiz-Brunch verzichtet.

250 Mitglieder hat der Freundeskreis, der 1987 von sieben Starnbergern gegründet wurde und viel prominente Unterstützung fand. Zu den Gründungsmitgliedern gehörte die Schauspielerin Heidi Brühl, die bis zu ihrem frühen Tod 1991 an der Spitze des Vereins stand. Ihr Nachfolger wurde der Schauspieler und Entertainer Michael Schanze, der wiederum 2005 den Vorsitz an die Ärztin und frühere Schauspielerin Marianne Koch weitergab. 2010 schließlich wurde Heinrich Frey gewählt. "Der Verein agiert seit Jahren kräftig", sagte Frey am Donnerstag. Seit 1987 seien 1,6 Millionen Euro für medizinische Geräte und für die Aus- und Fortbildung der Ärzte und des Pflegepersonals ausgegeben worden, ergänzte Wemhoff. Das nächste Projekt ist die Notfallausbildung aller Mitarbeiter, an dem sich der Freundeskreis mit Übungspuppen beteiligt.

Auf die Fördergelder sei das Klinikum nicht angewiesen, wohl aber auf die ideelle Unterstützung der Bürger, sagte der Altlandrat, in dessen Amtszeit unter anderem der umstrittene Bau des Gästehauses Residence fiel. Die Starnberger müssten sich mit ihrer Klinik identifizieren, ihre Verbundenheit kundtun. Dafür will der Freundeskreis weiter arbeiten und Mitglieder werben. Für den Advent ist ein Benefiz-Konzert angedacht.

Die Unterstützung sei das Krankenhaus allemal wert, habe es sich doch in den vergangenen 15 Jahren "aus einem Dämmerschlaf in ein medizinisches Hochleistungszentrum entwickelt, schwärmte Geschäftsführer Wemhoff.

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Quelle:
SZ vom 29.08.2016
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