Katholische Kirche am Starnberger See:Die Frau an ihrer Seite

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Die Pfarrer Leander Mikschl, Andreas Jall und Peter Brummer (v. li.) heißen die neue Verwaltungsleiterin Petra Walter willkommen. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Petra Walter nimmt den Pfarrern von Starnberg, Pöcking und Tutzing künftig viel Papierkram ab. Die 54-Jährige übernimmt den neuen Posten der Verwaltungsleiterin.

Von Sabine Bader, Starnberg

Die Starnberger, Pöckinger und Tutzinger Katholiken können sich freuen. Denn ihre Pfarrer haben künftig mehr Zeit für die Seelsorge und müssen sich weniger mit lästiger Bürokratie herumschlagen. Denn seit Donnerstag steht ihnen dabei Petra Walter als Verwaltungsleiterin zur Seite - ein Posten, den es vorher nicht gab. "Sie werden heiß ersehnt", sagt Starnbergs Stadtpfarrer Andreas Jall zu ihr. Kein Wunder: Denn die Verwaltungsaufgaben für die Geistlichen und Kirchenpfleger sind zu monströsen To-do-Listen angewachsen.

Denkt man nur an die Kindergärten: In den drei Kommunen gibt es fünf kirchliche Kindergärten. Das macht etwa 800 Kinder und 100 Erzieher. Allein die Finanzangelegenheiten, die es hier in Sachen Corona-Krise zu regeln gilt, sind beträchtlich, und die Entschädigungsanträge an den Freistaat haben es in sich. "Da geht es um Zehntausende Euro", sagt Pöckings Pfarrer Leander Mikschl. Gerade was die Kindertagesstätten betrifft, lassen sich die Synergieeffekte in den Pfarreien gut nutzen. "Da muss sich nicht jeder Pfarrer und jeder Kirchenpfleger" in dieses Thema vertiefen, finden die drei Geistlichen.

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Für Ulrich Haberl stellt der Glaube nicht nur eine intellektuelle Angelegenheit dar. Der 59-Jährige will auch die Gefühle ansprechen und Feste bunt komponieren. In München trat er als Narrenprediger auf und hat ein Dreikönigsspiel geschrieben.

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Ein anderes Aufgabenfeld sind die Gotteshäuser: Dort stehen immer wieder Renovierungsarbeiten an. Zum Beispiel an der alten Tutzinger Kirche Sankt Peter und Paul am See. Im nächsten Jahr muss der Innenbereich saniert werden, denn der Putz weist Risse auf. Rund 700 000 Euro sind dafür veranschlagt. Controlling-Aufgaben und Zuschussanträge werden nötig und es gilt, den Kontakt zu Baufirmen zu halten. Die Pfarrer kostet das viel Zeit. "Wir haben alle Theologie studiert und nicht Betriebswirtschaft", sagt Jall. Und die teils noch im Berufsleben stehenden Kirchenpfleger sind ohnehin enorm belastet. "Sie bekleiden sehr verantwortungsvolle Ehrenämter", da sind sich alle drei Pfarrer einig. Denn sie müssen das kirchliche Vermögen ebenso im Blick behalten, wie das Personal. Die neue Verwaltungschefin soll ihnen da "Hilfestellung geben und sie professionell Begleiten", sagt Tutzings Pfarrer Peter Brummer.

Ihr Hauptbüro wird Petra Walter im Starnberger Pfarramt haben, aber sie hat sich vorgenommen, auch in Pöcking und Tutzing häufig präsent zu sein. Die 54-Jährige ist in Berlin geboren, hat eine kaufmännische Lehre gemacht, Kommunikationswissenschaften studiert und viele Jahre in der Verwaltung gearbeitet, unter anderem am Gymnasium Starnberg. Seit einem Jahr lebt sie in Gauting. Zuvor hat sie 20 Jahre lang mit ihrer Familie in Percha gewohnt. Zwei ihrer drei Kinder besuchten dort den kirchlichen Kindergarten. Sie steht der katholischen Kirche auch privat nahe, hat dort zahlreiche Ehrenämter bekleidet. Erstmals in Berührung mit der Kirche kam sie schon mit zwei Jahren im Herz-Jesu-Kindergarten in Berlin-Charlottenburg, was für sie im positiven Sinn prägend war. Jetzt schließt sich der Kreis.

© SZ vom 02.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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