Starnberg:Kinotipps

In Seefeld gibt es ein aufpoliertes Stück Filmgeschichte zu sehen, in Herrsching das Leben des King of Cool

Das Wort "Tabu" stammt aus dem polynesischen Sprachraum und bezeichnet ein Verbot, etwas zu tun oder zu berühren. Mit eben diesem Verbot befasst sich Friedrich Wilhelm Murnau in seinem letzten Film, den er 1930/1931 kurz vor seinem tragischen Unfalltod mit indigenen Laiendarstellern auf Tahiti und Bora-Bora gedreht hat. Gemeinsam mit dem Dokumentarfilmer Robert J Flaherty und mit seinem Privatvermögen finanziert, hat Murnau eine revolutionäre Idee verwirklicht und die unglückliche Liebesgeschichte zwischen dem jungen Matahi und dessen Freundin Reri als Stummfilm erzählt: Reri ist zur Priesterin bestimmt und somit für alle Männer tabu. Da es auf Bora-Bora keine Zukunft für ihre Liebe gibt, fliehen die beiden auf eine Nachbarinsel, auf der die westliche Zivilisation bereits Einzug gehalten hat - was unter anderem auch bedeutet, dass der Lebensunterhalt verdient werden muss. Matahi verdingt sich daher als Perlentaucher. Doch die Flucht war vergebens, der Fluch, der auf dem Tabubruch liegt, holt sie ein. "Tabu" liegt nun in einer 2010 digital restaurierten Fassung vor. In Seefeld, Mittwoch, 19.30 Uhr.

Mit Ethan Hawk als legendärem Jazz-Trompeter Chet Baker hat Regisseur Robert Budreau "Born to be blue" gedreht. Erzählt wird der Wendepunkt im Leben des King of Cool, der nach einem kometenhaften Aufstieg in den 1950-er Jahren, schon zehn Jahre später am Ende ist. Doch dann lernt er Jane kennen und schöpft neue Kraft. In Herrsching, 20.45 Uhr.

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