Starnberg:Kinotipps

Sie hat sich viel vorgenommen: Für ihre erste Regiearbeit hat Nathalie Portman den autobiografisch gehaltenen Roman von Amos Oz Eine Geschichte von Liebe und Finsternis gewählt. Portman, die selbst in Jerusalem geboren ist, spielt Fania, die fantasievolle Mutter des jungen Amos Klausner. Der Junge (Amir Tessler), wächst in den 1940er Jahren in Jerusalem auf. Und wie seine Eltern hofft er auf die Gründung des Staates Israel, des ersehnten gelobten Landes und der rechtmäßigen Heimat der aus Europa vertriebenen Juden. Sein bibliophiler Vater Arieh (Gilad Kahana) hat gerade sein erstes Buch über hebräische Literatur veröffentlicht und trägt dem zehnjährigen Amos die Geschichten vor. Doch viel spannender und interessanter sind die Geschichten seiner Mutter aus ihrer alten Heimat Polen. Gleichzeitig mit dem Entstehen Israels und der Annahme der Zwei-Staaten-Lösung, des UNO-Teilungsplans für Palästina im Jahr 1947, verdüstert sich Fanias Gemüt. Sie wird immer schwermütiger und teilnahmsloser. Portman arbeitet die politische Situation heraus und verknüpft die Erfüllung des zionistischen Traums von der Gründung einer jüdischen Heimat mit den Traumata der Überlebenden. In Gauting, auch als OmU, Dienstag 19.30 Uhr.

Sie sind so etwas wie Bürger zweiter Klasse, die Maoris, die Ureinwohner von Neuseeland. In Lee Tamahoris neuem Film Mahana - Eine Maori-Saga gibt es jedoch keine Spur von Elend. Denn die Mahanas, ein ansehnlicher Clan, haben sich etabliert. Sie bewohnen ein respektables Anwesen und haben ihr Auskommen. An der Spitze der Sippe steht der rüstige Großvater Tamihana Mahana, der die Arbeit verteilt und die Geschicke der Familie bestimmt. Sich gegen ihn aufzulehnen, das wagt niemand. Gespielt wird er von Temuera Morrison, der bereits im letzten erfolgreichen Film aus Neuseeland, "Die letzte Kriegerin", den gewalttätigen Vater gab. In Herrsching, Sonntag, 11 Uhr.

Tomorrow / Demain ist ein Dokumentarfilm der Schauspielerin Mélanie Laurent und des Aktivisten Cyril Dion. In zehn Ländern gedreht, zeigt er, was notwendig ist, um einen globalen ökologischen Kollaps aufzuhalten. Die Parteilose Wählergruppe PWG Pöcking zeigt den Film am Mittwoch, 19.30 Uhr, in der Sozialstation am Ahornweg 7, im Rahmen des PWG-Zukunftspreises.

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