Starnberg:Keine Lust zu führen

Die Gewerbeanmeldungen gehen im Landkreis seit Jahren zurück

Es ist eine Tendenz, die sich seit fünf Jahren regelmäßig fortsetzt: "Immer weniger Landkreis-Bewohner wollen Chef im eigenen Unternehmen werden", sagt Sabine Gottwald, Sprecherin der Münchner Industrie- und Handelskammer (IHK). Die Folge: Die Zahl der Gewerbeanmeldungen geht kontinuierlich zurück. Im vergangenen Jahr wagten 1361 Menschen im Landkreis den Sprung in die Selbständigkeit, immerhin 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Doch im Fünfseenland fällt der Rückgang noch vergleichsweise moderat aus: In Oberbayern waren die Gewerbeanmeldungen gar um 4,7 Prozent rückläufig. Vor allem das Interesse, ein neues Unternehmen zu gründen, habe im Landkreis spürbar nachgelassen, so die IHK. Der Grund für den allgemeinen Rückgang bei Gewerbeanmeldungen ist nach Ansicht der IHK die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt.

"Wir haben im vergangenen Jahr mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent im Landkreis ein Spitzenniveau und damit nahezu Vollbeschäftigung erreicht", bestätigt Martin Eickelschulte, Vorsitzender des IHK-Gremiums Starnberg. Gleichzeitig nehme aber das Interesse an einer unternehmerischen Selbständigkeit ab. "Wer die Wahl hat, entscheidet sich in konjunkturellen Hochzeiten eher für die sichere Variante der Festanstellung", sagt Eickelschulte. Wer im Landkreis den Sprung wagt, gründet am häufigsten ein Dienstleistungsunternehmen, gefolgt von Handelsbetrieben oder Baufirmen.

© SZ vom 21.05.2016 / of - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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