Die Jugendlichen im Landkreis Starnberg und darüber hinaus in ganz Bayern ziehen ihre Europawahl schon mal vor. Sie können diesen Freitag - also neun Tage vor der eigentlichen Europawahl am Sonntag, 26. Mai - bei der U18-Europawahl ihre Stimme abgeben. Im Landkreis Starnberg beteiligen sich nach Angaben von Claus Piesch, dem Vorsitzenden des Kreisjugendrings, fünf Schulen, beziehungsweise Jugendzentren an der U18-Europawahl: Christoph-Probst-Gymnasium und Mittelschule Gilching, Landschulheim Kempfenhausen und die Jugendzentren in Herrsching und Gauting. Die Wahlen laufen in den teilnehmenden Schulen nach deren Zeitplan und in den Jugendzentren zu deren Öffnungszeiten bis maximal 18 Uhr - kostenlos und freiwillig. Piesch bedauert, dass am Freitag nur halb so viele Einrichtungen mitmachen wie bei der Landtagswahl im Herbst 2018. Weitere parteipolitisch unabhängige Institutionen könnten sich noch kurzfristig anmelden unter www.u18.org.
Mitmachen dürfen alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren. Die U18-Wahl funktioniert fast wie die reguläre Wahl - in Wahllokalen mit Stimmzetteln, Wahlkabinen und Wahlurnen. Die jungen Wähler füllen ihren Stimmzettel aus, werfen ihn dann in die Wahlurne und dürfen gespannt sein, welche Partei die Wahl gewinnen wird. Ab 18.30 Uhr sind die Ergebnisse unter www.u18.org abrufbar. Die Stimmen werden nur bis auf Landkreisebene ausgewertet, nicht für einzelne Schulen oder Jugendeinrichtungen.
Als Initiative politischer Bildung will U18 Platz dafür bieten, dass Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sich selbstbestimmt politisch ausdrücken. Die Idee entstand in einem Jugendclub in Berlin, wo 1996 die erste U18-Wahl stattfand. Während es damals nur ein einziges Wahllokal gab, konnten bei der Bundestagswahl 2017 Kinder und Jugendliche in über 1660 Wahllokalen abstimmen. Der Deutsche Bundesjugendring unterstützt die Initiative, ebenso das Deutsche Kinderhilfswerk.