Hilfsorganisationen:Zum Wohl der Jugend

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Kickern macht Spaß, kickern schafft Gemeinsamkeit: Beim Arbeitskreis Ausländerkinder in Gauting können sich alle in diesem Sport versuchen. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Einrichtungen wie der Arbeitskreis Ausländerkinder, die Stiftung Startchance und der Kinderschutzbund helfen in unterschiedlichen Bereichen. Dafür brauchen sie finanzielle Unterstützung.

Von Sabine Bader, Starnberg

Das Wohl von Kindern und Jugendlichen steht bei etlichen Einrichtungen im Mittelpunkt. Ihr Ansatz kann aber recht unterschiedlich sein. Mal geht es vornehmlich um Integration, mal um die schulischen Belange und an anderer Stelle um die seelische Gesundheit. Eines aber haben Organisationen gemeinsam: Um arbeiten zu können, brauchen sie Geld. Drei von ihnen haben jetzt Zuschüsse vom Landkreis erbeten.

Arbeitskreis Ausländerkinder

Der Arbeitskreis Ausländerkinder in Gauting zählt zu denjenigen Organisationen, die "viel zur Entspannung und Lösung von Problemen ausländischer Mitbürger beitragen", davon ist man im Starnberger Landratsamt überzeugt. Die Mitarbeiter betreuen unter anderem die Hausaufgaben ausländischer Schüler in sämtlichen Schulformen, betreiben Einzelförderung und kümmern sich um Asylbewerberkinder in Übergangsklassen. Vielen von ihnen muss man zunächst die Grundlagen der deutschen Sprache vermitteln.

Insgesamt wurden laut Landratsamt in jüngster Zeit in Gauting, Krailling sowie in der Stadt Starnberg rund die 75 Kinder vom Arbeitskreis betreut. Zu dessen Beschäftigten zählen eine Sozialpädagogin, eine Lehrerin in Teilzeit, zwei Honorarkräfte und zwei junge Leute, die ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. Neu zum Aufgabenfeld hinzugekommen ist seit Mai vergangenen Jahres die Hausaufgabenbetreuung an der Grundschule Percha, die künftig noch weiter ausgebaut werden soll. Für seine Tätigkeit hat der Arbeitskreis einen Zuschuss in Höhe von 18 000 Euro beantragt. Eine Summe, die die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses auch einstimmig bewilligten.

Stiftung Startchance

Die Stiftung Startchance mit Sitz in Berg hat es sich zum Ziel gesetzt, benachteiligten aber lernwilligen Schülern kostenlos zu helfen. Ihre Koordinatoren und etwa 60 jugendliche Coaches kümmern sich um eine ganzheitliche Förderung. Rund 130 Kinder und Jugendliche werden derzeit dort betreut. Die Stiftung hat ihre Lernstützpunkte in der Grundschule in Aufkirchen und im Gymnasium Starnberg. Die Unterstützung folgt einem ganzheitlichen Ansatz: Zum einen wird der wöchentliche Unterrichtsstoff aufgearbeitet, zum anderen erhalten die Schüler Kultur-, Sport- und Naturangebote, und sie bekommen Hilfe bei der Suche nach Praktikumsplätzen und beim Verfassen von Bewerbungsschreiben. Die Angebote der Stiftung Startchance sind für die Schüler und deren Eltern kostenfrei.

Die Grundidee von Stiftungsgründer Wulf von Schimmelmann lässt sich in einem Satz zusammenfassen: "Jedes Kind hat eine Chance verdient." Das einzige, aber entscheidende, was die Jugendlichen mitbringen müssen, ist: Sie müssen durchstarten wollen, aber ihr familiärer Hintergrund lässt dies nicht automatisch zu - sei es wegen geringer finanzieller Möglichkeiten der Eltern, sei es durch einen Migrationshintergrund. Für das Haushaltsjahr 2022 hat die Stiftung einen Zuschuss in Höhe von 10 000 Euro vom Landkreis beantragt, den die Ausschussmitglieder auch einstimmig billigten.

Kinderschutzbund

Der Kinderschutzbund Starnberg wird mit 60 000 Euro die bei weitem höchste Summe vom Landkreis erhalten. Weitere 30 000 Euro können im Laufe des Jahres noch hinzu kommen, wenn der Verein, der ein sehr breit gefächertes Angebot hat, ein schlüssiges Verwendungskonzept präsentiert. Eigentlich hatte die Organisation sogar 120 000 Euro erbeten, was einer hundertprozentigen Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr gleichgekommen wäre. Ohnehin haben sich die finanziellen Zuwendungen an den Kinderschutzbund seit Jahren kontinuierlich erhöht: Waren es zwischen 2009 und 2016 jährlich 20 000 Euro gewesen, so stieg die Summe 2017 auf 30 000 Euro, 2018 auf 35 000 Euro und 2019 auf 40 000 Euro an. 2020 waren es dann 45 000 Euro und 2021 schließlich 57 500 Euro.

Den jetzigen Antrag begründete der Verein mit geringeren Einnahmen wegen stetigen Mitgliederschwunds und einer sinkenden Spendenbereitschaft. Auf Grund eines erhöhten Beratungsbedarfs sei zudem die Einstellung weiterer pädagogischer Fachkräfte erforderlich, hieß es. Darüber hinaus sei die Betreuung der IT-Technologie an einen externen Dienstleister übergeben worden, da er auf ehrenamtlicher Basis nicht mehr zu leisten sei. Daneben plane der Verein den Umzug in neue, größere Büroräume nebst neuer Geschäftsausstattung.

Weder die IT-Auslagerung noch der Umzug in neue Büroräume seinen förderfähig, hieß es von Seiten des Jugendamts. Mit den 60 000 Euro könne die Einrichtung ihren Aufgaben und Zahlungsverpflichtungen nachkommen, alles weitere hänge vom vorgelegten Konzept ab, hieß es. Die Entscheidung viel einstimmig.

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