Süddeutsche Zeitung

Starnberg:In zwei Tagen um die Welt

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Beim internationalen Straßenfest in Starnberg gibt es asiatische Spezialitäten und Tänze aus Peru, Kamerun und vom Balkan.

Susanna Eder

Seine giftgrünen Kulleraugen schweifen wachsam über den Kirchplatz. Immer wieder schreckt Fidibus aufmerksam hoch, wenn Albert Lutz, Vorsitzender des Ausländerbeirates, etwas über das anstehende Straßenfest erzählt. Fidibus ist nach eigenen Angaben "sieben und halb" und eine sprechende, nein, eine krakeelende Handpuppe. Für ihn wird es das erste Internationale Straßenfest in Starnberg sein. Für den Beirat ist es das 34. Die Handpuppe wird mit ihrem Geplapper die Kinder unterhalten.

Kultur und Kulinarik aus der ganzen Welt" lautet das Motto des Sommerfestes, das am Freitag, 22. Juni, 16 Uhr, und Samstag 23. Juni, 12 Uhr, auf dem Starnberger Kirchplatz stattfindet. An beiden Tagen endet das Fest um 22.30 Uhr. "Ich bin schon sehr aufgeregt", quäkt Fidibus mit roten Backen. Dazu hat er auch Grund. Nicht nur kulturell, sondern auch kulinarisch können die Gäste des internationalen Straßenfestes in den zwei Tagen eine Weltreise antreten. Für Fidibus, der angeblich aus Sonnau in Maising kommt und dort mitten im Wald lebt, ist das natürlich spannend. "Ich will alles ausprobieren!", sagt er. Ob die Handpuppe sich auch mit Henna bemalen lassen oder mit der Seilbahn quer über den Kirchplatz schwingen wird?

Odile Enyegue-Birwirth ist in der Hauptstadt Kameruns, in Jaunde, geboren, und lebt in Percha. Die 31-Jährige wird die Rhythmen aus ihrer Heimat auf den Kirchplatz bringen. "Rhythmik, darunter verstehe ich Bewegung und Gesang", sagt sie. Von den 240 Stämmen in Kamerun habe jeder seine eigene Muttersprache und seinen eigenen Tanz.

Wir wollen Interesse und Verständnis für die verschiedenen Kulturen im Landkreis wecken", erklärt Lutz. Bei dem kulturellen Straßenfest gehe es dem Ausländerbeirat auch darum, Werbung für die Wahlen der Interessensvertretung im Herbst zu machen. "Jeder, der eine fremde Staatsbürgerschaft hat, soll an der Wahl teilnehmen", sagt Lutz. Beinahe jeder Kontinent, ist zum Wochenende auf dem Straßenfest vertreten. Gezeigt werden Tänze aus Peru und vom Balkan. Dazu gibt es türkische, asiatische und italienische Spezialitäten - "wir wollen die Vielfalt unserer Bevölkerung zeigen", so der Vorsitzende des Ausländerbeirats. Zwar verheißt der Wetterbericht nichts Gutes für das kommende Wochenende. Doch auf Dauerregen ist der Ausländerbeirat vorbereitet. Ein Schirm mit zwanzig Metern Durchmesser soll helfen, dass alle halbwegs trocken bleiben.

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Quelle:
SZ vom 22.06.2012
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