Starnberg:Immer zur Stelle

Ingeborg Blenke für Ehrenamtsgeschichte

Seit Jahrzehnten besucht Ingeborg Blenke kranke und pflegebedürftige Menschen. Jetzt erhält die 93-Jährige das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Ingeborg Blenke besucht Kranke und wird dafür ausgezeichnet

Von Helene Köck, Starnberg

Für ihre herausragende ehrenamtliche Tätigkeit wird Ingeborg Blenke an diesem Montag im Landratsamt mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet. Seit Jahrzehnten besucht die 93-Jährige kranke und pflegebedürftige Menschen. Geboren in der ehemaligen Tschechoslowakei, wurde Blenke 1945 nach Bayern ausgesiedelt, genauer gesagt nach Hintersee im Berchtesgadener Land. "Wir Flüchtlinge wurden damals aufs Arbeitsamt geschickt und gefragt, was wir können", erinnert sie sich. Und weil sie auf der Schreibmaschine schreiben und stenografisch protokollieren konnte, fand sie sofort Arbeit als Verwaltungsangestellte.

Selbstverständlich konnte Blenke noch einiges mehr - sich einfühlsam um pflegebedürftige Menschen kümmern zum Beispiel. Im Jahr 1959 heiratete sie, gründete Familie und zog nach Planegg, wo sie eine Ausbildung zur Malteser-Schwester machte, um in Großhadern Kranke zu besuchen - auch auf der Krebsstation. Mit diesen Krankenbesuchen hörte sie erst auf, als sie vor acht Jahren nach Starnberg umzog. In ihrer Fürsorglichkeit blieb die damals bereits 85-Jährige aber unermüdlich und auch heute noch besucht sie Bewohner im Rummelsberger Stift. Sie ist im Auftrag des evangelischen Pfarrers Stefan Koch unterwegs, um Gemeindemitgliedern zum Geburtstag einen Gruß der Kirche zu überreichen. Dazu bringt sie kleine Geschenke, die sie von ihrem eigenen Geld bezahlt: "Die Damen bekommen einen Strauß Blumen, aber die Herren freuen sich eher über einen Piccolo-Sekt mit Schleifchen dran", erzählt sie. Ingeborg Blenke hat so große Freude an ihrer Arbeit, dass die Motivation von ganz allein kommt.

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