Süddeutsche Zeitung

Starnberg:Hauptsache Wasser

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Der Aktionstag des Kneippvereins hat das Thema Fisch

Von Otto Fritscher, Starnberg

Wer glaubt, dass Kneipp-Vereine aus der Zeit gefallen sind der wird hier, auf der Starnberger Kneipp-Anlage am Mühlbergschlössl, eines besseren belehrt. Die Vereinsmitglieder haben sich auf der Wiese aufgestellt, und unter der Anleitung von Maria Knappich beginnen sie auf einmal, die Hüften zu schwingen und mit den Armen und Beinen zu winken, zu fuchteln und zu wedeln. Durchgeknallte Alte, wenn man dies so sagen darf, denn die meisten haben die 50 hinter sich gelassen? Nein. "Das ist der Körperzellen-Rock", erklärt Renate Wagner, die Vorsitzende des Kneipp-Vereins, eine kleine Choreografie, die man anlässlich des monatlichen Aktionstages einstudiert habe. Denn das ist es, was die Kneippianer sein und bleiben wollen: aktiv, beweglich und gesund.

Gut 100 Mitglieder habe der Starnberger Kneippverein, und rund die Hälfte beteiligten sich an dessen Aktivitäten, sagt Renate Wagner. Eine Quote, auf die andere Vereinsvorsitzende neidisch blicken dürften. Vielleicht liegt es am breiten Angebot des Vereins, das weit über Wassertreten hinausgeht. So gibt es allein vier Walking-Gruppen, einmal in der Woche wird Salsa getanzt, dazu kommen Wanderungen bei Vollmond und andere Aktivitäten. Ganz wichtig ist es der Vorstandschaft, das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Geselligkeit zu pflegen. Und dass dies mit Erfolg praktiziert wird, spürt man bei diesem Treffen an der Kneipp-Anlage. Zwei Becken gibt es hier, zum Wassertreten und dann das Armbecken, in das die Arme inklusive Ellenbogen eingetaucht werden. "30 Sekunden lang", erklärt Renate Wagner resolut. Das sei eine erfrischende und belebende Prozedur: "Da bleibt man den ganzen Tag lang fit." Und wenn es mal regnet? "Kein Problem, wir haben uns ein kleines Zelt gekauft, weil die Hütte zu klein ist. "Da passen nur zehn Personen rein."

Warum sich die Starnberger Kneippianer jetzt ausgerechnet mit dem Thema Fisch beschäftigt haben, hat laut Renate Wagner zwei Gründe: Zum einen hat eine Abordnung des Vereins das Starnberger Fischerei-Institut an dessen Tag der offenen Tür besucht. Der Tag war total verregnet, und auch der Besuch eines Films klappte nicht. Das wurde nun nachgeholt, und auch über die Zubereitung von Fisch gab es manch interessante Information. Und der zweite Grund für die Beschäftigung mit den Flossentieren liegt ja irgendwie auf der Hand. "Hauptsache, Wasser", sagt Renate Wagner und lacht.

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Quelle:
SZ vom 05.08.2016
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