Der Bedarf ist groß, die Nachfrage war riesig, doch das Angebot bleibt überschaubar: Insgesamt 318 Bewerbungen sind bei der Stadt Starnberg um eines der 51 verfügbaren Grundstücke für das Einheimischenmodell "Am Wiesengrund" eingegangen. Nach Ablauf der Bewerbungsfrist am 25. Januar haben sich demnach sechs Mal so viele Interessenten für ein Grundstück zum Bau eines Reihenhauses gemeldet, wie es tatsächlich gibt.
Die Rathausverwaltung habe einen kleinen Teil der Bewerbungen vorab aussortieren müssen, weil die formalen Voraussetzungen nicht eingehalten worden seien, teilte Starnbergs Bürgermeisterin Eva John am Montag im Hauptausschuss mit. Derzeit würden die verbleibenden Anträge auf Zuteilung eines der Grundstücke mit einer Größe zwischen 142 und 253 Quadratmetern erfasst und sortiert. Der Preis für einen Quadratmeter Bauland beträgt dort 486 Euro. Wie viele Bewerber derzeit in der Endauswahl sind, teilte die Bürgermeisterin im Ausschuss nicht mit.
Am südlichen Ortsrand von Starnberg soll auf einer 35 000 Quadratmeter großen Wiese - das entspricht etwa einer Fläche von fünf Fußballfeldern - das Einheimischenmodell entstehen. Die Stadt vergibt dazu Baugrundstücke, die sich in ihrem Eigentum befinden, um es vor allem einkommensschwächeren Bürgern und jungen Familien zu ermöglichen, auf Dauer in Starnberg zu bleiben. Über die Vergabe der Grundstücke zum Bau der Reihenhäuser soll der Stadtrat in einer nicht-öffentlichen Sitzung im April beraten. Entscheidend für einen Zuschlag ist eine Rangliste, in der unterschiedliche Kriterien berücksichtigt werden, darunter etwa das Einkommen, die Anzahl der Kinder, aber auch eine Schwangerschaft oder ehrenamtliches Engagement.
Der frühestmögliche Baubeginn für potenzielle Eigenheimbesitzer könnte im nächsten Jahr sein. Außerdem ist dort der Bau von Geschosswohnungen und Mehrfamilienhäuser geplant; über die Vergabekriterien ist bislang aber noch nichts bekannt.