Starnberg:Gilchinger Schüler treten fleißig in die Pedale

Die bundesweite Aktion Stadtradeln ist abgeschlossen. Nach dem vorläufigen Ergebnis liegt der Landkreis Starnberg auf Platz vier.

Christiane Bracht

Mehr als 5600 Radler haben sich in den vergangenen drei Wochen im Fünfseenland in den Sattel geschwungen, um bei der Aktion Stadtradeln möglichst gut abzuschneiden. Rund 786 000 Kilometer haben sie bislang gesammelt. "Das ist überwältigend", freut sich Organisator Gerhard Sailer. Das Endergebnis ist das noch nicht, denn bis zum Samstag können die Teilnehmer ihre Kilometer noch in die Listen eintragen. Doch eins ist jetzt schon klar: Die Aktion hat große Kreise gezogen. Der Erfolg vom vergangenen Jahr ist längst in den Schatten gestellt, immerhin fast 300 000 Kilometer mehr haben die Radler heuer geschafft.

Starnberg Seepromenade

Räder auf der Promenade, auf Straßen, vor Schulen: Die Stadtradler hoffen, dass künftig mehr Leute umsteigen. Foto: Treybal

(Foto: Georgine Treybal)

Bundesweit steht der Landkreis derzeit auf Platz vier hinter Dresden, München und Leipzig. Ein beachtliches Ergebnis, wenn man bedenkt, dass die bayerische Landeshauptstadt nur 11 000 Kilometer mehr zusammengebracht hat, aber etwa zehn Mal so viele Einwohner hat im Vergleich zum Fünfseenland. "Wir spielen in einer ganz guten Liga", sagt Sailer anerkennend. Am meisten freut ihn und seine Mitstreiter, dass es gelungen ist, so viele Alltagsradler zu gewinnen.

Sieger der Aktion im Landkreis ist die James-Krüss-Grundschule in Gilching mit 62 000 Kilometern, gefolgt vom Otto-von-Taube-Gymnasium in Gauting (57 000 Kilometer). Auch die Firmenteams waren stark: TQ Systems in Seefeld ist es gelungen, mehr als 100 Mitarbeiter zu motivieren; fast 40 000 Kilometer waren das Ergebnis. 3M Espe und DLR konnten jeweils rund 20 000 Kilometer für sich verbuchen. "Das sind nicht nur Freizeitradler, das sind Leute, die zur Schule, zum Einkaufen oder zur Arbeit fahren. Ich hoffe, wir haben mit der Aktion einen Ansporn für die Zukunft gesetzt", sagt Sailer. Auch die Senioren haben einen beachtlichen Anteil am Erfolg des Landkreises. Der Starnberger Seniorentreff erreichte allein rund 11 000 Kilometer.

Auffällig ist allerdings, dass es viele Gemeinden gibt, in denen das Stadtradeln heuer deutlich schlechter gelaufen ist als in den Vorjahren. Herrsching beispielsweise hat etwa 7000 Kilometer weniger, in Tutzing ist es noch deutlicher. 2012 erreichten die Radler dort mehr als 19 000 Kilometer, heuer schafften sie gerade mal die Hälfte. "Dort fehlt frischer Schwung", analysiert Sailer. "Diese Gemeinden tun zu wenig für den Radverkehr." In Gilching, Gauting oder Weßling sei das anders: "Der große Wurf ist zwar nirgends passiert, aber dort gibt es Pläne, es sind Radständer montiert und Wege angelegt worden. Das motiviert die Leute", erklärt Sailer. Das spiegelt sich auch im Ergebnis: Gauting, Gilching, Starnberg und Weßling haben sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert. Die Gemeinden, die hinter den Radlern stehen, werden durch hohe Teilnehmerzahlen belohnt. "Das System befeuert sich gegenseitig", erklärt Sailer.

Für das kommende Jahr wollen die Stadtradler dafür sorgen, dass Gemeinden wie Herrsching und Tutzing aktiver werden. Außerdem wollen sie erreichen, dass das Radwegenetz für Alltagsradler zwischen den Gemeinden besser ausgebaut wird. Sie hoffen, dass möglichst viele Teilnehmer der diesjährigen Aktion sie unterstützen, indem sie auf Missstände in den Orten oder Gefahrenstellen aufmerksam machen. Die Abschlussfeier mit Siegerehrung findet am kommenden Dienstag, 30. Juli, um 18 Uhr im Landratsamt statt.

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