Starnberg:Kein Platz für Gewalt gegen Frauen

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Bürgermeister Patrick Janik und die Zonta-Vorsitzende Marlen Peix auf der orangen Bank an der Seepromenade. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

An der Seepromenade in Starnberg gibt es nun eine orange lackierte Bank. Sie soll ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen - denn alle drei Tage ereignet sich in Deutschland ein Femizid.

Von Nikolai Vack, Starnberg

In Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer oder sexualisierter Gewalt betroffen. Jeden dritten Tag ereignet sich hierzulande ein Femizid. So nennt man die Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts.

An diesem Freitag ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen - der erste Tag der sogenannten "orange days". Am Donnerstag hat der Zonta Club Fünfseenland deshalb gemeinsam mit der Stadt Starnberg ein Zeichen zur Unterstützung der Aktion gesetzt. An der Seepromenade in Starnberg ist nun auf Höhe der Fischerhütten eine orange lackierte Bank zu sehen. Zonta International ist ein weltweites Netzwerk berufstätiger Frauen in verantwortungsvollen Positionen. Die insgesamt 1200 lokalen Zonta Clubs setzen sich dafür ein, die Lebenssituation von Frauen zu verbessern - in rechtlicher, politischer, wirtschaftlicher, beruflicher und gesundheitlicher Hinsicht. Präsidentin des Zonta Clubs Fünfseenland ist Marlen Peix, die gemeinsam mit Starnbergs Bürgermeister Patrick Janik bei der Einweihung der Bank anwesend war. Brille, Schal und Taschengurt leuchten selbstverständlich orange.

Die Bank ist mit einer Plakette versehen, auf der die Nummer eines Hilfetelefons prangt. Häusliche Gewalt ist ein allgegenwärtig auftretendes Problem. Deshalb sei es so wichtig, Aufmerksamkeit zu generieren, sagt Peix. Ein deutlich sichtbares Signal wie die orange angestrichene Bank könne genau diese Aufmerksamkeit erzeugen. Die als Motto der "orange days" gewählte Farbe trägt dazu bei.

Eine Symbolwirkung allein kann aber nicht genügen. Peix ist überzeugt: Man muss auch bei der Gewaltprävention ansetzen. "Häufig sind Täter selbst Opfer von Gewalt gewesen." Ohne Erörterung der Ursache von Gewalt könne dieser toxische Kreislauf nicht durchbrochen werden.

In den vergangenen Jahren wurde anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen das Bahnhofsgebäude orange angestrahlt. Die Beteiligten waren sich einig, dass diese Aktion in Zeiten der Energiekrise nicht ins Bild passt. Aus diesem Grund entstand die Idee der orangenen Bank, die im Vergleich zur Beleuchtungsaktion den Vorteil bietet, ein permanentes Signal zu senden - und keinen Strom benötigt. Am Freitagabend um 18 Uhr stellen sich die Organisationen Zonta, Soroptimist und Frauen helfen Frauen bei einer Performance an der "Wiege von Starnberg" und der "Galerie Paulo" vor. Die Veranstaltung dient zugleich als Auftakt der "orange days", die bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember andauern.

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