Starnberg:Gericht lehnt Pferdepension ab

Die Eigentümer von Schloss Hirschberg bei Seeshaupt scheitern mit dem Versuch, Baurecht auf juristischem Weg durchzusetzen.

Kia Ahrndsen

Der Pferdepensionshof bei Magnetsried darf nicht gebaut werden. Die Klage der Familie Gröber auf Erteilung der Baugenehmigung hat das Verwaltungsgericht München nach Mitteilung der Gemeinde Seeshaupt abgewiesen. Seeshaupts Bürgermeister Michael Bernwieser ist erleichtert und sieht sich bestätigt in seiner Einschätzung: "Ein Projekt dieser Art passt nicht an diese Stelle - um dort die Natur zu erhalten, haben wir gekämpft."

Starnberg: Einen Pferdepensionshof mit 50 Boxen und Rundumbetreuung wollte Andreas Gröber bei Schloss Hirschberg in Magnetsried bauen. Foto: Fuchs

Einen Pferdepensionshof mit 50 Boxen und Rundumbetreuung wollte Andreas Gröber bei Schloss Hirschberg in Magnetsried bauen. Foto: Fuchs

(Foto: STA)

Der Streit um den Pferdehof zieht sich schon lange hin. Vor sieben Jahren beantragten die Gröbers zum ersten Mal die Baugenehmigung für eine Pferdepension mit Reit- und Mehrzweckhalle, 50 Pferdeboxen sowie Hof mit Wohnungen und Longierplatz auf eigens angekauften Flächen bei Schloss Hirschberg. Der Seeshaupter Gemeinderat wies die Bauanträge immer wieder ab, das Landratsamt sah zuerst eine Privilegierung als landwirtschaftlicher Betrieb gegeben, schwenkte aber nach genauer Analyse der Baukosten um: Die wirtschaftliche Tragfähigkeit sei nicht gegeben, hieß es dann.

Mittlerweile scheinen die Gröbers die Freude an Schloss Hirschberg verloren zu haben. Vor knapp einem Jahr erwarben sie Gut Waitzacker westlich von Weilheim und betreuen dort derzeit 20Pferde. Schloss Hirschberg mitsamt 50 Hektar Grund steht seither zu einem Preis von 12,8 Millionen Euro zum Verkauf - im Angebot ist von einem möglichen Baurecht für Reitstall und Halle die Rede.

Bei der Verwaltungsgerichtsverhandlung vor Ort in Magnetsried fragte der Vorsitzende Richter deshalb auch nach der Absicht der Gröbers, mit dem erklagten Baurecht den Verkaufspreis zu erhöhen. Das wiesen Mutter und Sohn zurück. Andreas Gröber zeigte sich auf Nachfrage vom Urteil überrascht: "Wir haben noch nichts erfahren." Er ist aber überzeugt, dass die Klage auf sicheren Füßen steht und eine Abweisung noch nicht das Ende bedeutet: "Natürlich gibt es einen Plan B. Es dauert eben, so lange es dauert."

Das Konzept für den Pferdehof ist nach seiner Auffassung für die Gegend einzigartig. Ein Rundum-Service soll auch diejenigen Pferdebesitzer anlocken, die nur sehr wenig Zeit für ihre Tiere haben. Ein Netz aus neu anzulegenden Reitwegen würde für den Schutz der Natur sorgen, da die Reiter dann nicht mehr querfeldein oder im Wald unterwegs wären.

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