Das Jahr in Blick:Früher war mehr Kalender
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Wer in Geschäften oder Banken nach einem kostenlosen Almanach fragt, bekommt Rezepte, Urlaubstipps und bunte Bilder geliefert
Von Otto Fritscher, Starnberg
So ein schmucker Wandkalender, den musste man sich früher oftmals nicht kaufen. Bei einem Gang zur Bank wurde einem ein hübsches Exemplar mit bunten Fotos aus der Heimat ausgehändigt, verbunden mit den besten Wünschen für Weihnachten und das Neue Jahr. Die guten Wünsche gibt es noch immer, den Kalender aber nicht mehr. So verzichtet die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg schon seit einigen Jahren auf das Give away, wie man heute sagen würde. Einzig Taschenkalender hat die Sparkasse noch im Angebot. Bei der VR-Bank Starnberg indes gibt es noch einen Buntbild-Kalender, die Fotos zeigen aber nicht mehr die Schönheiten des Fünfseenlands, sondern die Bergwelt der Alpen. Ist ja auch schön.
Einen höheren Nutzwert, als nur die Tage abzulesen, bietet der Kalender, der in der Starnberger Metzgerei Scholler ausliegt. Leckere Fleischgerichte, natürlich, "mit Liebe zubereitet", wie das Titelblatt des Kalenders verheißt. Schweinemedaillons mit Feldsalat gäbe es im April, und so was Kompliziertes wie Lamm-Köfte im September. Aber damit nicht genug Nutzwert. Auf den letzten Seiten findet sich noch der Pollenflug-Kalender, eine Ferienübersicht, und - man höre und staune - das Wetter nach dem "100-jährigen Kalender nach historischen Unterlagen". Erfreuliche Prognose: "Das Jahr 2017 ist durch und durch mehr trocken als feucht und gemäßigt warm." Wer diesen Kalender hat, braucht den Starnberger Wetterpropheten Josef Jägerhuber nicht mehr. Und dann ist da noch das Kreuzworträtsel, bei dem der Hauptgewinn 250 Euro sind. Eine sichere Bank für Kalender waren früher die Apotheken. Tatsächlich, es gibt noch freigiebige Apotheker, wie etwa - die Auswahl ist zufällig - die Olympia-Apotheke in der Kreisstadt. Bunte Bilder aus aller Welt - Bolivien, Malaysia und Italien - machen Lust auf den nächsten Urlaub.