Süddeutsche Zeitung

Französische Woche:Austern, Rotwein, Regenschirm

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Die Festtage des Partnerschaftsvereins auf dem Starnberger Kirchplatz haben begonnen.

Von Otto Fritscher, Starnberg

Angelika Galata richtet einen bangen Blick zum Himmel, der sich am frühen Montagabend immer mehr verdüstert. Doch es bleibt trocken, was sehr zur entspannten Stimmung bei der Eröffnung der Französischen Woche auf dem Starnberger Kirchplatz beiträgt. "Es hängt halt doch viel vom Wetter ab", sagt Galata, die als Vorsitzende des Vereins "Freunde von Dinard", also Starnbergs Partnerstadt in der Bretagne, seit mehr als 20 Jahren so etwas wie eine feste Größe bei der Organisation der beliebten Veranstaltung. Sieben Franzosen aus Dinard sind diesmal gekommen, an der Spitze der Delegation steht wieder Michel Lebret. Er ist schwer beschäftigt, mit seinen sechs französischen Mitstreiterinnenn Crêpes, Galettes - Omeletts aus Buchweizen - und Käseteller zu fabrizieren. 3000 Austern haben die Franzosen mitgebracht - sechs Stück zehn Euro. Iris Ziebart, Starnbergs dritte Bürgermeisterin, darf die Eröffnungsrede halten. Sie spricht von "einem kleinen Stück Frankreich" auf dem Kirchplatz, auf dem man "gute Laune tanken" könne. Die Worte vom neuen Chef-Organisator Oliver Lutz, Metzgermeister aus Pöcking, gehen irgendwie unter. "Es war nicht ganz leicht, Mitstreiter zu finden", verrät er aber. Warum? "Hier kann man zwar gute Geschäfte machen, es wartet aber auch eine Haufen Arbeit auf die Betreiber der Stände", sagt er vieldeutig. Bis auf das "Enjoy", das Lokal der Familie Stangl gegenüber vom Starnberger Bahnhof, haben alle anderen Gastronomen schon mal Erfahrungen auf der Woche gesammelt. Wohl fühlt sich offensichtlich auch Starnbergs Altbürgermeister Heribert Thallmair, in dessen Amtszeit 1977 die Partnerschaft mit Dinard besiegelt wurde. "Ich hab' keine Französische Woche ausgelassen", sagt er gut gelaunt.

Ganz entspannt schlendert am Montagabend auch Ralf Mansour über den Kirchplatz. Der ehemalige Weinhändler hatte sich vor einem Jahr als Chef-Organisator der Französischen Woche recht kurzfristig von der Veranstaltung zurückgezogen, was eine Absage zur Folge hatte. "Ich bin nur zur Qualitätskontrolle hier", sagt Mansour und lacht, bevor er gemütlich von Zelt zu Zelt schlendert, deren zwölf es diesmal gibt. Es bleibt am Anfang trocken, aber Angelika Galata hat am Stand der Franzosen vorgesorgt: "Wir haben diesmal sogar eine Dachrinne am Zelt angebracht", sagt sie und zeigt mit dem Finger nach oben. Eine gute Idee angesichts der Wettervorhersage, die Regen verheißt.

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SZ vom 28.05.2019
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